„Jugend jazzt ist wie Jugend musiziert – nur anders“. So beginnt der Text, mit dem der Deutsche Musikrat online über eines seiner Wettbewerbsprojekte informiert. Beide Einrichtungen haben zum Ziel, talentierte junge Nachwuchsmusiker/innen zu fördern und ihnen Gelegenheit zu geben, ihr Können solistisch und in Ensembles vor Jury und Publikum unter Beweis zu stellen. Die Besten der Besten erreichen die Bundesebene, bei „Jugend musiziert“ ist es der Bundeswettbewerb, bei „Jugend jazzt“ die Bundesbegegnung.
Der Begegnungscharakter des Wettbewerbs „Jugend jazzt“ steht eindeutig im Vordergrund. Auf Bundesebene werden Auszeichnungen wie Studiopreise, Mentoren-, Solisten- und Konzertpreise vergeben, auf eine Bewertung nach Punkten wird hier bewusst verzichtet.
Die Ausschreibung für den NRW-Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ ist nicht nur deutlich weniger umfangreich als die von „Jugend musiziert“, sondern weist auch weniger Einschränkungen auf. Sie reduziert sich im Wesentlichen auf folgende Anforderung: „Jeder Teilnehmer sollte die Musik vortragen, die er mag. Unverzichtbarer Bestandteil des Programms ist die Improvisation. Die Jury freut sich auf kommunikative und originelle Beiträge.“
Nordrhein-Westfalen rief 1978 als erstes Bundesland den Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ ins Leben als sinnvolles Pendant zur Einrichtung „Jugend musiziert“, die zu jenem Zeitpunkt schon auf ein 14-jähriges Bestehen zurückblicke konnte. Die Initiative ging von Dortmund aus, wieder einmal. drei Jahre zuvor gründete der damalige Musikschulleiter Rainer Glen Buschmann das „LandesJugendJazzOrchester NRW“, 1975 das erste Ensemble seiner Art bundesweit. 1978 initiierte er den Landeswettbewerb „Jugend jazzt“; 1997 wurde unter der Trägerschaft des Deutschen Musikrates zum ersten Mal die Bundesbegegnung durchgeführt. Hier treffen sich Jazz-Combos und ganze Bigbands, die zuvor bei den Wettbewerben auf Landesebene als beste Formationen ausgewählt wurden.
Der NRW-Wettbewerb wird seit seiner Gründung in Kooperation mit der Stadt Dortmund durchgeführt, die u.a. die Räumlichkeiten der Musikschule zur Verfügung stellt. Die Veranstaltung fand zunächst alle 2 Jahre statt, ab 2010 im jährlichen Turnus, wobei sich die für Jazzorchester und Solisten mit jener für Combos jährlich abwechselt. 2011 erhielt Dotmund den Zuschlag zur Ausrichtung der Bundesbegegnung für Combos. 2019 wird diese Veranstaltung erneut in der Westfalenmetropole stattfinden.
Jugend jazzt in NRW ist heute ein Förderprojekt des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW in der Trägerschaft des Landesmusikrats. Neben der Musikschule kooperiert der Wettbewerb mit dem Dortmunder Jazzclub „domicil“, die „Werner Richard-Dr. Carl Dörken Stiftung“ unterstützt mit Förderpreisen für die besten Teilnehmer einer jeden Altersgruppe.
Für viele bekannte Jazzsolisten und -solistinnen - darunter Till Brönner und Frank Chastenier - begann die Karriere einst mit Auszeichnungen beim NRW-Wettbewerb „Jugend jazzt“. Anlässlich des Konzerts zum 40-jährigen Jubiläum am 9. Dezember 2018, 11:00, im Dortmunder Opernhaus, bei dem die Preisträger und Preisträgerinnen des zuvor stattfinden Wettbewerbs für Combos ausgezeichnet werden, wirken auch Teilnehmer und Teilnehmerinnen vergangener Wettbewerbe mit:
Clara Haberkamp und Florian Weber konzertieren an zwei Flügeln, Jeff Cascaro (Gesang) und Paul Heller, Tenorsaxophonist der WDR-Big Band, sind weitere Gäste. Zudem wird das „Ferdinand Schwarz / Darius Heid-Duo“ aus Köln mitwirken, NRW-Preisträgerband von 2017 und bestes Ensemble der Bundesbegegnung im gleichen Jahr. Umrahmt wird das Preisträgerkonzert traditionell vom JugendJazzOrchester NRW.
Die Preise werden vom Bürgermeister der Stadt Dortmund, Manfred Sauer, und vom Staatssekretär des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser, gemeinsam überreicht werden.
(Thomas Haberkamp)
Tickets sind erhältlich unter: www.theater.do.de, Tel.: (0231)50-27222