Spätestens seit der Fluchtbewegung im Herbst 2015 ist die deutsche Gesellschaft gefordert, inklusive Perspektiven für die nach Deutschland geflohenen Menschen zu entwickeln. Im Bereich der Kulturarbeit ist eine nachhaltige und barrierefreie Ausrichtung anzustreben, die eine Teilhabe aller Menschen ermöglicht. Es gilt Antworten auf die Frage zu finden, wie sich das Zusammenleben in einer sich weiter ausdifferenzierenden und vielfältiger werdenden Einwohnerschaft mit Migrationsgeschichte gestalten lässt. Viele der in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen angekommenen Menschen sind inzwischen Nachbarn geworden, haben neue Sozialkontakte aufgebaut und gestalten das gesellschaftliche sowie kulturelle Zusammenleben in der neuen Heimat aktiv mit.

Der Landesmusikrat NRW unterstützt Musikprojekte, die kulturelle und inklusive Vielfalt in der Musik abbilden, Talente fördern, Plattformen für individuelle musikalische Artikulationen schaffen sowie den Spracherwerb durch Musik fördern. Ein inklusiver Ansatz kann dabei das gemeinsame Musizieren von Menschen mit unterschiedlichen Prägungen auf Augenhöhe ermöglichen. Ziel ist es, Prozesse zu fördern und zu begleiten, die den im Exil lebenden Menschen mit Hilfe der Musik Perspektiven für eine soziale und kulturelle Teilhabe eröffnen.

Das Förderprogramm „Kulturelle und inklusive Vielfalt in der Musik“ des Landesmusikrats NRW unterstützt seit 2015 Musikprojekte mit und von geflüchteten Musiker:innen und an Musik interessierten Menschen aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Zudem fördert und begleitet der Landesmusikrat Ensembles und Bands überwiegend geflüchteter Musiker:innen mit dem Ziel, den Zugang zur nordrhein-westfälischen Musikszene und den entsprechenden Netzwerken zu ermöglichen.

Bei allen Projekten wird Wert auf eine gendergerechte und divers gestaltete Auswahl der mitwirkenden Akteur:innen gelegt. Eine Erhöhung des Anteils von geflüchteten Musiker:innen in Leitungsfunktionen wird ausdrücklich angestrebt.