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Foto: LMR NRW

Abschied von Bruno Tetzner

Eine große Trauergemeinde nahm am 1. August in der Versöhnungskirche Remscheid und auf dem Friedhof Reinshagen Abschied von Prof. Bruno Tetzner. Kompositionen von Heinrich Schütz, die Bruno Tetzner immer besonders geliebt hatte, umgaben die Trauerrede, die Bruno Tetzners lebenslangen Einsatz für die Musik, aber auch die Innigkeit, mit der er seinen evangelischen Glauben lebte, ins Gedächtnis rief.

 

Die "Musikalischen Exequien" und die "Geistliche Chormusik" von Heinrich Schütz sind wohl wie keine andere Komposition in der Lage, die Einheit zwischen Leben, Glauben und Musik auszudrücken, für die Bruno Tetzner stand. So verabschiedeten sich die Trauernden von Bruno Tetzner mit den von Schütz vertonten Worten aus der Offenbarung des Johannes über die Seligkeit der Toten: "Sie ruhen von ihrer Arbeit und ihre Werke folgen ihnen nach."

 

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Bruno Tetzner hat sich als Mitbegründer und Direktor der Akademie Remscheid und als langjähriges Präsidiumsmitglied und Vizepräsident des Landesmusikrats NRW für die musikalische Bildung und für die Laienmusik eingesetzt. Er war Initiator der Landesarbeitsgemeinschaft Musik, gehörte zu den Gründern des Deutschen Musikrats und der Landesmusikräte sowie des Deutschen Kulturrats und war auch Gründungsvater des Verbands deutscher Musikschulen.

 

Er gab entscheidende Impulse für die Jugendkulturarbeit in Deutschland und prägte das offene Verständnis vieler Ausbildungsstätten für alle Sparten des Musiklebens. Dass beispielsweise der Jazz in vielen Stätten selbstverständlicher Ausbildungsinhalt wurde, ist maßgeblich Bruno Tetzners Wirken zu verdanken.

 

Im Landesmusikrat NRW setzte er sich für die geistige Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen in Kultur und Gesellschaft ein. Nach seinem Ausscheiden aus dem Präsidium 1999 arbeitete er in einer Programmgruppe weiter, die sich den Strukturfragen des Landesmusikrats widmete.

 

Bruno Tetzner stand für die Verschränkung der sozialen und kulturellen Welt ein, sein Werben für die Soziokultur hatte Einfluss auf die offizielle Förderpolitik der Bundesrepublik. Nach der Wiedervereinigung der deutschen Staaten half Bruno Tetzner beim Aufbau neuer kultureller Strukturen in den neuen Bundesländern. Zu den zahlreichen Ehrungen, die er erhielt, zählt das Bundesverdienstkreuz.

 

Prof. Bruno Tetzner starb am 25. Juli 2008 im Alter von 86 Jahren. Das Präsidium und die Verbände im Landesmusikrat NRW werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 

Foto: LMR NRW