Unter dem Titel „From Perception to Sound“ präsentierten am 4. November junge ukrainische Musiker:innen die Ergebnisse des von Christoph Götzen und Daniil Syenichkin geleiteten Musikworkshops im Düsseldorfer Initiativenhaus Nielsson.
Im Rahmen des Arbeitsprozesses entstand ein interaktives Musikstück, welches jeweils von zwei Teilnehmenden präsentiert wurde. Die Aufführung wurde durch den fließenden Wechsel der Musiker:innen charakterisiert. Die Teilnehmer:innen arrangierten in ihrer Aufführung elektronische und audioakustische Klänge, die sie in den gemeinsamen Arbeitsphasen entwickelt hatten. Auf Basis von ausgewählten Samples aus gesprochenen Worten, Field Recordings, eingespielten Instrumenten, Kompositionen usw. konnten die Teilnehmer:innen improvisatorisch miteinander interagieren.
Mit berührenden und sehr eindrücklichen Klangbildern nahmen die Musiker:innen das Publikum mit in ihr innerstes Seelenleben. Der Irrsinn eines Krieges, das unfreiwillige Verlassen der Heimat, der aufgezwungene Neustart in fremden Ländern, Gefühle wie Angst, Traurigkeit und Beklemmung wurden für die Zuhörer:innen erfahrbar gemacht. Ein sich steigernder Sirenenklang war ein wiederkehrendes Thema der Performance. Beendet wurde die Aufführung mit beschwingten Liedfragmenten, die die angespannte Atmosphäre lösten und für allgemeine Erheiterung sorgten.
Anschließend lud der Produzent und DJ Daniil Syenichkin das Publikum ein, an beiden Samplern „mit den klanglichen Gefühlsausdrücken der Workshopteilnehmenden zu experimentieren“ und die Samples nochmals aus einer anderen Perspektive auf sich wirken zu lassen.
Die beiden Musiker engagieren sich im Rahmen ihrer Arbeit für die Ermöglichung kultureller, sozialer und integrativer Teilhabe unabhängig von sozioökonomischen Rahmenbedingungen oder kulturellen Prägungen.
Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft durch den Landesmusikrat NRW.
(Sandra Hoch)
Foto: Christian Boesser (Daniil Syenichkin, rechts, mit Teilnehmer:in)