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„Arrow Fletching“: Der Workshop „Remix regendered“ in der Alten Feuerwache Köln

Zwei Wochenenden lang haben zwölf junge Elektronikerinnen in Räumen der Akademie für Kommunikationsdesign (Rheinische Fachhochschule) in Köln gearbeitet. Ein weiteres Mal konnte der Landesmusikrat NRW seinen Workshop Remix regendered dort ausrichten, auch dieses Mal organisiert von Hedwig Otten.

Am Beginn des Remix-Workshops steht stets ein popelektronisches Stück, das eine international arbeitende Künstlerin dem Workshop zur Verfügung stellt. Es bietet Track für Track die Grundlagen aller Arbeiten, die an den Rechnern entstehen, wobei die Teilnehmerinnen zusätzliche Sounds aufnehmen oder elektronisch generieren können. Das Original stammt 2017 von Kate Warner aus Denver. Das Mitglied des internationalen Netzwerks „Female Pressure“ hat ihr Projekt „Mirror Fears“ unter Creative Commons Lizenz herausgebracht und dem Workshop unter der Bedingung zur Verfügung gestellt, dass dessen Ergebnisse gleichfalls frei angeboten werden, wobei Warners Name genannt werden muss.

„Arrow Fletching“ ist das gewählte Stück aus Warners Projekt, es dauert elf Minuten und bietet ein Füllhorn an Komponenten. Glockenschläge und analog produzierte Perkussion, maschinenhafte Geräusche und dunkle Grooves sind skulpturenhaft ineinander verwoben. Ein eindrucksvolles Werk, dass eine Art Messlatte für die jungen Remixerinnen legte.

Die Dozentinnen Angelika Lepper und Maya Consuelo Sternel sowie Mitstreiterin Sonia Güttler begrüßten das Publikum im vollen Kinoraum der Alten Feuerwache. Gleich der erste Remix ließ aufhorchen: Eileen begann mit stehenden Chorklängen, Bassbeats zerreißen sie, Warners Glockenschläge werden zu schrillem Läuten, unterlegt von Flächenklängen. Kann sich hören lassen, dachten die Besucher im gedrängten Kinosaal der Alten Feuerwache.

Danach folgte ein Remix nach dem anderen. Sehr unterschiedliche Herangehensweisen zeigten sich, oft war das Original kaum noch erkennbar. Auch selbst aufgenommene und produzierte Klänge wurden verwendet. Manche Elektronikerinnen verzichteten ganz auf tanzbare Grooves. Langer Applaus galt den sich im Dunklen verbeugenden Künstlerinnen.

Alle Remixes wurden unterstützt von Visuals, zunächst schwarz-weiß, dann farbig. Stefanie Grawe sorgte für sie, Ilka Geyer unterstützte logistisch. Die Präsentation der Workshop-Ergebnisse mündete in ein Konzert zweier arrivierter Elektronikerinnen: Maria Wildeis, ehemalige Teilnehmerin des Workshops und Betreiberin einer Künstler-Enklave am Ebertplatz, und, aus Berlin kommend, Midori, eine Pianistin und Produzentin, produzierten klangfarbige und rasende Beats.

Der Workshop des Landesmusikrats NRW wurde vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert.

rvz

Fotos: Abschlusskonzert des Workshops Remix regendered mit den Teilnehmerinnen Makeda und Elisa am 25. November 2017 in der Alten Feuerwache Köln; Teilnehmerin Negisa; beide Fotos © Carolin Weber; Workshop in der Akademie für Kommunikationsdesign (Rheinische Fachhochschule, Köln) am 24. November 2017; © Maya Sternel.