Fünf Uraufführungen bot ein Konzert der Bergischen Biennale am 8. Mai in der Immanuelskirche Wuppertal. Die Bergische Gesellschaft für Neue Musik hatte den Verein für neue Musik Dortmund und sein Jugendorchester "Sinfonia" dazu eingeladen, sich mit dem Festivalmotto "Aufschwünge" auseinanderzusetzen.
"Sinfonia" und ihr Leiter Johannes Marks reisten daraufhin mit vier Werken von in Dortmund wirkenden Komponisten an, "AufschwungAbschwung" von Michael Schultheis, "Allusionen zu Schumann" von Valentina Tebiakina, "Aufschwünge" von Friedrike Krois und "Paraphrase III" von Johannes Marks selbst. Zudem spielten sie eine Orchestrierung von Schumanns Klavierstück "Aufschwung" aus den "Fantasiestücken" op. 12, für die Gastgeber Lutz-Werner Hesse gesorgt hatte.
Das Publikum in der Immanuelskirche zeigte sich fasziniert, wie sich aus Schumanns Keimzelle die verschiedensten Ableitungen in Tonsprachen der Gegenwart ergaben, lyrisch kommentierend und konterkarierend im Falle von Michael Schultheis, burlesk verdichtend im Falle von Valentina Tebiakina, spielerisch weiterentwickelnd im Falle von Friederike Krois sowie virtuos und klanggewaltig neu formend im Falle von Johannes Marks.
Dessen Paraphrase war anzumerken, dass ihr Komponist das Orchester genauestens kennt und seine klanglichen Möglichkeiten zu entwickeln weiß. Lutz-Werner Hesse führte das Publikum des "Fensterkonzerts" in Podiumsgesprächen mit den Komponistinnen und Komponisten in die Werke ein.
Die 22 Musiker der "Sinfonia" agierten souverän und begeisternd. Schutheis, Krois und Marks zählen zu ihren Mitgliedern. Den "AufschwungAbschwung" spielten sie nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf der Galerie der Immanuelskirche, rings um das Publikum.
Das Projekt „Fensterkonzert“ ist auf Anregung des Arbeitskreises Neue Musik des Landesmusikrats ins Leben gerufen worden. Ziel ist ein Austausch herausragender Konzertprogramme zwischen den verschiedenen Gesellschaften für Neue Musik, die es in den Städten und Regionen von NRW gibt.
rvz .
Foto: "Sinfonia" unter Leitung von Johannes Marks am 8. Mai in der Immanuelskirche Wuppertal. Foto: LMR NRW.