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Begeisterndes Konzert der Jugend-musiziert-Preisträger in der Tonhalle

George Enescu ist vermutlich nicht der meist gespielte Komponist der Klassikwellen und auch in den philharmonischen Programmen findet man ihn nicht eben monatlich. Doch das, was der Violinst Anatholy Tizian Moseler und der Pianist Mykhailo Aleinikov Enescus Sonate f-Moll Op. 6 Nr. 2 am vergangenen Sonntag in der Tonhalle Düsseldorf entlockten, dürfte die Fangemeinde des Komponisten vergrößert haben. Die Verve, mit der sie die spätromantischen Linien und Wogen zelebrierten, hatte etwas ganz Besonderes. Und Moderatorin Anja Backhaus hatte in dem Preisträgerkonzert Jugend musiziert NRW gleich etliche Anknüpfungspunkte, um die beiden Interpreten in ein munteres Bühnengespräch zu verwickeln.

Der Geist des Preisträgerkonzerts war sowohl von Exzellenz als auch von Umgänglichkeit geprägt. Der gut besetzte Saal bot den Darbietungen sehr viel Applaus, und Wettbewerbsleiter Raphael Amend konnte in seiner Begrüßung mit Fug und Recht in seiner Danksagung an die Eltern, Lehrerinnen und Lehrer der jungen Preisträgerinnen und Preisträger darauf verweisen, dass deren Engagement in diesem Jahr für ganz besondere Leistungen mit gesorgt hatten. Vor seiner Begrüßung hatte schon das Schlagzeugduo Piet Bracklow und Johannes Laufen für ein fulminantes Entree gesorgt, das den Begrüßungen die rechte Grundlage legte.

Seitens der Landesregierung würdigte auch Kulturabteilungsleiter Dr. Michael Reitemeyer die herausragende Musikalität, die der Wettbewerb auch in diesem Jahr wieder offenbart hat. Und Prof. Tilmann Claus, Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln, der dieses Jahr einer der Gastgeber für den Landeswettbewerb gewesen ist, erläuterte, wie sehr mit Jugend musiziert auch die Grundlage für die Arbeit einer Musikhochschule abgesteckt wird.

Tilmann Claus vergab entsprechend zwei Förderstipendien für die Europäische Musikakademie Montepulciano, die Jahr für Jahr von der Hochschule zusammen mit dem Förderverein Jugend musiziert NRW ermöglicht werden. In diesem Jahr gehen sie an die Pianistin Stanislava Ovdiichuk und den Pianisten Joseph Chang, die die Urkunden von Claus auf der Bühne entgegennahmen.

Dr. Ulrich Schenk, Stellvertretender Geschäftsführer des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes - neben dem Land NRW der Hauptförderer des Landeswettbewerbs -, übergab Urkunden an die Ausgezeichneten des Sparkassen-Förderpreises 2024. Das waren das erwähnte Duo Moseler und Aleinikov, die Oboistin Ela Nina Kircher, die eine der Metamorphosen nach Ovid von Britten wie ein klangsinnliches Gedicht im Saal vortrug, der Trompeter Ben Stünke, der sich mit der Parable von Vincent Persichetti revanchierte, der Posaunist Frido Limper, der begleitet von Anastasia Onyshchenko zwei Kompositionen George Gershwins anstimmte, und das Klavierduo Simo Elias Laufen und Kristian Brill, die das Concertino op. 94 von Schostakowitsch mitreißend vortrugen.

Begeisterungsstürme ernteten auch der Gitarrist Xhoni Xhavari mit einem Satz von Manuel María Ponce sowie der Sänger Alwin Fröhlich und der Pianist Max-Magnus Seperant mit "I Hate Music" aus Bernsteins "Cycle Of Five Kid Songs". Die bewegenden beiden Schlussnummern boten die Sopranistin Cynthia Torka und acht Cellistinnen und Cellisten überwiegend aus dem Dortmunder Raum mit zwei Sätzen aus Heitor Villa-Lobos' "Bachianas Brasilieras" No. 5.

Bereits eine Stunde vor Konzertbeginn war die Rotunde der Tonhalle gut gefüllt mit Preisträgerinnen und Preisträgern samt ihren Familien. Sie erhielten an Ständen ihre Urkunden und Teilnehmergeschenke der Sparkassen, lichteten sich vor einer gestalteten Wettbewerbswand ab, hörten einem swingenden Ensemble des Jugendjazzorchesters NRW zu und standen in plaudernden Gruppen zusammen.

rvz

Fotos: Cynthia Torksa, acht Cellistinnen und Cellisten aus Dortmund, Herten und Düsseldorf sowie Moderatorin Anja Backhaus am 12. Mai 2024 beim Preisträgerkonzert Jugend musiziert NRW in der Tonhalle Düsseldorf; eine Band aus dem Jugendjazzorchester NRW empfing die Konzertbesucher in der Rotunde; Fotos: LMR NRW.