Am 3. Oktober fand im Orchesterzentrum Dortmund im Rahmen des Projekts „Brückenklang“ der Chorworkshop TON-KULTURen statt. Ziel der Veranstaltung war es, verschiedenen Gesangs- und Musikkulturen zusammenzubringen, einen Austausch zu erzeugen und gemeinsam Lieder aus den verschiedenen Musikkulturen einzustudieren. Unter den ca. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern befanden sich auch Mitglieder des jüdischen Chores VIP (Voices In Peace) aus Köln unter der Leitung von Katja Margolin, dem arabischen Chor Yalil Aman, geleitet vom irakischen Komponisten, Sänger und Perkussionisten Saad Thamir, sowie dem Chorleiter Samuel Dobernecker.
Nach einem kurzen Warm-Up, geleitet von Katja Margolin, und einer arabischen Improvisationsübung, geleitet von Saad Thamir, wurde zunächst das jüdische Lied „Schir sameach“ einstudiert. Frau Margolin führte die Teilnehmer dabei durch die einzelnen Passagen des auf Hebräisch gesungenen Liedes. Nach einer kurzen Pause stellte Herr Thamir das traditionell irakische Lied „Taninni“ vor, welches ebenfalls unter seiner Leitung Stück für Stück von allen erarbeitet wurde.
Vor der anschließenden Mittagspause wurde unter der Leitung von Samuel Dobernecker bereits ein Blick auf das Stück geworfen, das speziell für diesen Anlass von Saad Thamir komponiert worden war und jüdische, arabische und deutsche Elemente vereinte. Dies wurde auch nach der Pause fortgesetzt. In der Komposition gingen die verschiedenen Stimmen, Sprachen und Musikstile nahtlos ineinander über, überlappten und ergänzten sich zu einem großen interkulturellen Werk, das neue Klangwelten offenbarte.
Zum Abschluss des Workshops gaben der jüdische Chor VIP und der arabische Chor Yalil Aman jeweils eine kurze Kostprobe ihres Könnens und sangen für die restlichen Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer traditionelle Lieder auf Hebräisch und Jiddisch beziehungsweise. auf Arabisch. Zum großen Finale wurden schließlich alle im Laufe des Tages einstudierten Lieder zum Besten gegeben.
Der Chorworkshop TONKULTURen war eine Veranstaltung des Landesmusikrats NRW und der Landesmusikakademie NRW in Kooperation mit dem Chorverband NRW und KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.
(Abhilash Arackal)