Aufnahmetechnik und Mischen standen bei den Mitgliedern des JJOs bislang nicht so sehr im Vordergrund. Nico Raschke vom Hansahausstudio in Bonn entwickelte daher die Idee, die Aufnahmesessions zu Videos des Orchesters mit Workshops zu begleiten. Die Rhythmusgruppe spielte live im Studio den Playbackpart, Sängerin und Bläser nahmen aufeinanderfolgend ihre Parts per Homerecording auf und ließen dabei die Kamera mitlaufen. Zwischendurch tauschte man in Online-meetings Erfahrungen aus: Raschke gab Tipps zu Mikrophonen und Aufnahmeprogrammen, beantwortete geduldig Fragen zu Latenzzeiten, sampling rates und audio interfaces.
Stefan Pfeifer-Galilea arrangierte Benny Carters „When Lights Are Low“, Stephan Schulze ließ sich von Beethovens Ouverture zu „Egmont“ inspirieren. Die Videos entstanden in Kooperation mit Studierenden der Hochschule Düsseldorf, Fachbereich Medien. Schulze hatte die Idee zur „fabelhaften Reise des kleinen grünen Ludwigs“, und bei Projektassistentin Carla Köllner liefen alle Fäden zusammen.
Eine weitere Auftragskomposition der BTHVN-Gesellschaft wird derzeit bearbeitet. Gabriel Perez, der 3. künstlerische Leiter des JJO NRW, konzipiert sein Arrangement in Anlehnung an Beethovens Klaviersonate No. 15 Op. 28 (Allegro pastorale) als Ballettmusik. Auch hier wird das Ergebnis demnächst als Video präsentiert.
(Thomas Haberkamp)
JugendJazzOrchester NRW: „When Lights Are Low“ und „Egmont’s Revenge“:
https://www.youtube.com/watch?v=hL62a2bJPY0
https://www.youtube.com/watch?v=lYcCQhNDcGo
Fotos: JJO NRW