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Das WDR 3 Forum fragte: Wie gewinnen wir unser Publikum zurück?

Wie gewinnen wir unser Publikum zurück? - fragten WDR 3 und Landesmusikrat NRW am 21. März im Funkhaus Köln. Viele Konzerte verzeichnen kleine Besucherzahlen, die nicht auf Corona-Schutzverordnungen zurückzuführen sind. Offensichtlich hat das Vertrauen von Konzertbesuchern in die Veranstaltungsstätten gelitten. Oder sie haben sich das Präsenzerlebnis einfach abgewöhnt. Brauchen wir neue vertrauensbildende Rezepte? Oder hat die präsente Live-Veranstaltung ausgedient?

Im Kleinen Sendesaal des Funkhauses Köln diskutierten Dorette Gonschorek, Managerin bei ROOF Music und Geschäftsführerin des popboard NRW, PD Dr. Julia Merrill, Kognitions- und Musikwissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik in Frankfurt und an der Uni Kassel, Frauke Bernds, Programmleiterin der Kölner Philharmonie, und Thomas Kipp, Geschäftsführender Betriebsdirektor der Bochumer Symphoniker.

Moderator Peter Grabowski und das Panel skizzierten die Situation der Veranstaltungshäuser und nannten Auslastungszahlen. Das Problem eines zögernden Publikums scheint vermehrt in kleineren Häusern aufzutreten und vor allem in kleineren Städten und Gemeinden. Was also hält die Musikfreund‘innen ab? Publikumsforscherin Julia Merrill berichtete von ihren Studien vor und während der Pandemie und schilderte Verhaltensmuster von sehr aktiven Musikfreund’innen, Gelegenheitsbesucher’innen und seltenen Gästen in den Konzerthäusern.

Als größtes Hindernis erkannten Frauke Bernds und Thomas Kipp die Pflicht des durchgehenden Masketragens während des Konzerts, aber es gibt auch subtilere Faktoren, die Menschen fernhalten. Welche Instrumente helfen dagegen? Das Podium diskutierte Ansätze, verschieden dicht besetzte Sitzblöcke anzubieten, aber auch Beispiele, bei denen ein Haus mit speziellen Komponenten seines Angebots Neugier weckt, sowie den Vorschlag von Claudia Roth und Isabel Pfeiffer-Poensgen, die Sicherheit von Veranstaltungsorten mit einer Ampelkennzeichnung zu markieren.

Peter Grabowski stellte an die Popvertreterin Dorette Gonschorek die provokante Frage, ob man angesichts jährlich zweistelliger Zuwachsraten im digitalen Bereich der Popmusik noch Live-Konzerte brauche, und erntete ein engagiertes Gegen-Plädoyer. Am 3. April kann man die Diskussion von 18:04 bis 19:00 Uhr auf WDR3 erleben. Das „WDR 3 Forum“ veranstaltete der Westdeutsche Rundfunk in Kooperation mit dem Landesmusikrat NRW.

rvz