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Der 11. Landes-Chorwettbewerb endete in einem umjubelten Abschlusskonzert

Letztlich waren es 19 Chöre, die sich nach langen pandemiebedingten Unterbrechungen ihrer Probenarbeit trauten, ihr Repertoire im Orchesterzentrum oder im Konzerthaus Dortmund öffentlich zu bieten. Das macht etwa ein Drittel gegenüber den Zeiten vor Corona aus. Gleichwohl entstand am 3. September an den beiden Wettbewerbsstätten in Dortmund binnen kurzem die typische trubelige Atmosphäre einer großen vokalen Begegnungsfläche. Aus den Chören der verschiedenen Landesteile kannten viele Sängerinnen und Sänger einander und begrüßten sich mit großem Hallo. Viele hatte auch schlicht Spaß an einer großen Präsenzveranstaltung. Anmeldungen gab es für die meisten Chorkategorien, die der Deutsche Chorwettbewerb vorgibt,  doch waren es oft nur einzelne Ensembles und die Wettbewerbsleitung hatte kategorienzusammenfassend nur zwei Jurys gebildet. "Wir werden auf jeden Fall Dritter" meinten Sänger des Aalto Kinderchors Essen selbstbewusst, als sie im Orchesterzentrum das Programmheft des Wettbewerbs aufschlugen, und strahlten. Sie wurden dann sogar Erstplatzierte der Kategorie "Interkulturelle Chöre".

Die Jurys leiteten in der Kategorie "Gemischte Chöre bis 36 Mitwirktende" den Jungen Kammerchor Köln unter Leitung von Alexander Lüken weiter, in der Kategorie "Vokalensemble" das Ensemble "VoiceMix", das Sebastian Schreyer einstudiert hat, ohne bei der Aufführung zu leiten, in der Kategorie "Kinderchor a capella" den Konzertchor 2 der Akademie für Gesang NRW unter Leitung von Narae Joung Davutovic, in der Kategorie "Kinderchöre mit Instrumenten" den Konzertchor 1 derselben Akademie unter Leitung von Zeljo Davutovic und in der Kategorie "populäre Chormusik a-cappella" den Bonner Jazzchor unter Leitung von Andrea Figallo.

Neun Chöre bestritten das Abschlusskonzert im Konzerthaus, das an Fülle und Begeisterung durchaus mit Abschlusskonzerten früherer Wettbewerbe anknüpfen konnte. Moderatorin Anja Backhaus führte emphatisch und begeisternd durch den Abend. Seitens der Landesregierung erläuterte Kulturstaatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert der Moderatorin und dem Publikum, wie die Landesregierung in der Coronakrise zu den Chören des Landes stand. Über Landesmusikrat und Amateurmusikverbände werden sie schon regulär mit Mitteln aus den Glücksspielzweckerlösen des Landes gefördert. In der Coronakrise kamen zwei Hilfsprogramme hinzu, die vor allem Chören, die mangels Veranstaltungen keine Einnahmen mehr erzielen konnten, über die Leere in der Vereinskasse hinweghalfen. Auch die Initiative des nordrhein-westfälischen Landtags, Mittel für "Musik gegen die Einsamkeit" bereitzustellen, mobilisierte viele Chöre und Instrumentalensembles landesweit, vor Seniorenheimen und Wohneinrichtungen zu musizieren. Das war nicht nur ein Genuss für die Bewohner, sondern auch ein wichtiger Impuls in die Szene der Amateurmusik.

Reinhard Knoll, Präsident des Landesmusikrats NRW, gab die Ergebnisse bekannt und die Weiterleitungen lösten dezibalstarken Jubel aus. Seitens der Stadt Dortmund gratulierten Stadtdirektor Jörg Stüdemann und Torsten Mosgraber vom Vokalzentrum NRW den Chören des Abschlusskonzerts. Projektleiter Michael Bender und die Koordinatorin des Helfer'innenteams Samantha Bockstegen konnten mit dem Ablauf der Veranstaltung sehr zufrieden sind. Für fünf der Chöre heißt es nun, das Repertoire kräftig weiterzuproben. Zwischen dem 3. und 11. Juni 2023 treten sie im Deutschen Chorwettbewerb in Hannover an.

rvz

Fotos: Der Bonner Jazzchor unter Leitung von Andrea Figallo im Abschlusskonzert des 11. Landes-Chorwettbewerbs NRW im Konzerthaus Dortmund, Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert und Moderatorin Anja Backhaus im Bühnengespräch. Fotos: LMR NRW