Solidarität mit Israel
Der Landesmusikrat NRW, Dachverband der nordrhein-westfälischen Musikverbände, ist entsetzt über die tausendfachen Morde und Entführungen durch die Hamas in Israel. Es gibt nichts, was diese Verbrechen erklärt oder gar rechtfertigt. Wir fühlen mit den Trauernden mit, deren Angehörige oder Freunde getötet oder entführt wurden.
Die Hamas hat auch Hunderte Besucher eines Musikfests ermordet. Musikfeste leben Werte wie Toleranz und Humanität, Werte, für die der Landesmusikrat NRW steht. Auch eine offene Gesellschaft muss sich gegen mörderische und grausame Attacken verteidigen, und Israel muss sich verteidigen und seine demokratische Gesellschaft bewahren.
Unser Musikleben muss in dieser Situation für Israel Position beziehen. Der Landesmusikrat NRW schließt sich der gemeinsamen Presseerklärung von Deutschem Musikrat und Konferenz der Landesmusikräte ausdrücklich an. (Deutscher Musikrat und Konferenz der Landesmusikräte bekennen ihre Solidarität mit Israel | miz.org)
Düsseldorf, den 16. Oktober 2023
Prof. Dr. Christine Siegert, Präsidentin des Landesmusikrats NRW
Kulturrat NRW
Mit Entsetzen haben wir die Bilder und Nachrichten der letzten Tage aus Israel verfolgt. Es gibt für die Unmenschlichkeit der Hamas keine Rechtfertigung oder gar Entschuldigung. Jeder Hinweis auf einen Befreiungskampf oder das Streben nach Selbstbestimmung geht vollkommen an den Motiven der Hamas und ihrer Unterstützer vorbei. Ihr Ziel ist die Vernichtung des Staates Israel, das Töten von Juden und die Errichtung eines islamistischen Regimes. Es ist wichtig, diese Konstellation gegenüber allen Verbrämungen – seien sie naiv oder strategisch – klar zu benennen und ernst zu nehmen.
Israel durchlebt traumatisierende Stunden und Tage. Wieder einmal ist der jüdische Staat das bevorzugte Ziel des islamistischen Terrors von Hamas, Hisbollah und nicht zuletzt des Iran. Dieser Kampf wird Israel aufgezwungen. Ihn zu führen wird weitere Opfer kosten. Ihn nicht zu führen, ist offensichtlich keine Option.
Israel hat unsere volle Solidarität, es verteidigt seine Existenz. Es wird eine wichtige Aufgabe sein, diese eindeutige Konstellation für die kommenden Tage und Wochen im Bewusstsein zu behalten.
Man muss das leider auch im Kontext vergangener Diskussionen in Deutschland in dieser Weise betonen. Es hat immer wieder pauschale Delegitimierungen Israels, allgemeine Täter-Opfer-Umkehrungen gegeben, die regelmäßig mit antisemitischen Strukturen durchwoben waren. Dafür darf in unserem Diskurs kein Platz mehr sein. Das ist kein Verbot sachbezogener Kritik im Einzelnen – auch das ein oft behaupteter Fehlschluss.
Der Kulturrat NRW steht für weltoffene Toleranz, für die plurale, offene Demokratie, für Rechtstaatlichkeit und die Anerkennung und Verteidigung individueller Entfaltung. All diese Werte müssen verteidigt werden, gegen jeden Totalitarismus, Nationalismus, Antisemitismus und jede Form der Menschenfeindlichkeit. Diese Notwendigkeit einer wehrhaften Werteverteidigung ist schon mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine deutlicher als zuvor in das öffentliche Bewusstsein getreten. Der brutale Angriff auf Israel macht dies nochmal schmerzhaft deutlich.
Viele Kulturinstitutionen und -initiativen, viele Künstlerinnen und Künstler haben bereits ihr Entsetzen und ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck gebracht. Das begrüßen wir, und wir ermutigen alle Akteure und Akteurinnen in der Kultur, sich diesen Beispielen anzuschließen.
Lorenz Deutsch, Vorsitzender des Kulturrats NRW