Navigation für Screenreader Zur Hauptnavigation springen | Zum Seiteninhalt springen | Zur Meta-Navigation springen | Zur Suche springen | Zur Fuß-Navigation springen

Die Geburt des Remix aus den Basisspuren: Abschlusspräsentation des Workshops „Remix Regendered“ im Kölner Club „Gewölbe“

An zwei Wochenenden haben die Teilnehmerinnen des Basis-Workshops „Remix Regendered“ in Räumen der Rheinischen Fachhochschule Köln an ihren Tracks gearbeitet. Allen zehn Teilnehmerinnen war die verwendete Software, das Remix-Programm Ableton Live, noch unbekannt, und alle haben einen im professionellen Clubumfeld präsentablen Remix erarbeitet. Chapeau! Grundlage für die entstandenen Stücke bildete „Allí he nacido“ (Dort bin ich geboren) von Tatiana Heuman, einer Soundkünstlerin mit südamerikanischen Wurzeln, die auch in dem Netzwerk „Female Pressure“ aktiv ist. Vernetzung innerhalb der raren Spezies der Soundkünstlerin ist es auch, was die vom Landesmusikrat seit zwölf Jahren veranstalteten Remix-Workshops schaffen: Vernetzung von etablierten Künstlerinnen mit dem weiblichen Remix-Nachwuchs und von angehenden Remixerinnen untereinander. So kamen zur Abschluss-Präsentation des diesjährigen Basis-Workshops am 24. November auch wieder ehemalige Teilnehmerinnen des Workshops ins „Gewölbe“ am Kölner Westbahnhof.

In kompakten 45 Minuten folgten nach Anspielen des Ausgangsstücks von Tatiana Heuman (https://mirrorfears.bandcamp.com) zehn sehr unterschiedliche Remixe von Leonie Steimel, Valentina Lindlar, Johanna Braun, Ella Bender, Marion Kunz, Vanessa Romotzky, Susan Zare, Maria Basel, Jana Schubert und Sarah Santos. Gut wiederzuerkennen waren die durch Heuman vorgegebenen Schläge, mehr Impulse als tanzbarer Rhythmus, und der abgehobene sphärische Gesang als Grundelemente. Sehr basale Bässe – gut transportiert durch die hervorragenden Boxen des „Gewölbes“ – entwickelten sich mal zu dystopisch verstörenden Rhythmen bis hin zu einer allumfassenden Gewölbe-Herzmassage (hört sich das Schlagen des Mutterherzens vor der Geburt so an?), mal zu doch irgendwie beschwingten Rhythmen mit südamerikanischer Anmutung. Eine der Teilnehmerinnen räumte den Stimmen einen größeren Stellenwert ein und es gab auch einen Groove entwickelnde tanzbare Remixe. Das zahlreiche Publikum hörte gebannt zu, erst als die beiden ehemaligen Teilnehmerinnen Ella Lutter alias Lalouve und Challa:Bust auflegten, wurde auch getanzt.

Die Dozentinnen Angelika Lepper und Maya Consuelo Sternel waren von ihren Schützlingen beeindruckt und gaben im Gespräch nachher zu, dass die Vorkenntnisse der Teilnehmerinnen in den letzten Jahren besser geworden seien. Weil der Remix mehr in die Zeit passt? Weil es schon kostenlose kleine Programme gibt, um einmal etwas auszuprobieren? Am geplanten Fortgeschrittenenkurs im nächsten Jahr möchten jedenfalls alle diesjährigen Remix-Einsteigerinnen teilnehmen.

(Heike Stumpf)

Der Remix-Workshop des Landesmusikrats ist ein Förderprojekt des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW. Teilnahmeberechtigt sind junge Frauen ab 16 Jahren mit Wohnsitz in NRW. Dozentinnen des Workshops sind Angelika Lepper und Maya Consuelo Sternel. Im Basis-Workshop wird in das Remix-Programm Ableton Live eingeführt. Der Fortgeschrittenen-Kurs, der in der Regel um Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam stattfindet, richtet sich an ehemalige Teilnehmerinnen des Basis-Workshops. Die Organisation liegt in den Händen von Hedwig Otten, Musikprojekte Köln.

Fotos vom Basis-Workshop "Remix Regendered" 2018 in der Rheinischen Fachhochschule Köln und von der der Abschlusspräsentation am 24.11.2018 im Kölner Club "Gewölbe". Im Gruppenfoto flankieren die Dozentinnen Maja C. Sternel (links) und Angelika Lepper (rechts) die Workshop-Teilnehmerinnen. Fotos: Jennifer Roch