Nordrhein-Westfalen ist ein Land mit aktiven Einwanderungskulturen, in denen häufig musiziert wird. Vor allem in den Ballungsgebieten, aber auch im ländlichen Raum sind viele Kulturformen präsent, ohne dass dies in der öffentlichen Musikwahrnehmung sichtbar wird. Vieles findet separiert statt, oft lebt die Musik verschiedener Herkunftskulturen nur wenige Straßenzüge voneinander entfernt, ohne dass die Akteure einen Bezug zueinander finden.
Im Rahmen der gemeinsam mit dem Landesmusikrat NRW veranstalteten Fachtagung geht es um die Wege, die zur Wahrnehmung der kulturellen Vielfalt, ihrer Potenziale und darüber hinaus zu einem aktiven Miteinander im Feld der musikalischen Breitenkultur führen. Welche Ansätze dazu existieren, welche sollten noch gefunden werden? Welche Chancen bieten diese neuen Wege für die angestammten Chöre und Blasorchester, Zupfensembles und Akkordeonorchester?
Die Tagung beginnt um 15:30 Uhr mit einem Einführungsvortrag des Vorsitzenden des Integrationsausschusses im NRW-Landtag, Arif Ünal (MdL). Jürgen Fischer, Referatsleiter Kultur und Sport im Regionalverband Ruhr stellt anschließend das neue Interkultur-Projekt des RVR vor. Ein Markt zu interkulturellen Aktivitäten im Laienmusikbereich gibt im Foyer des Musikzentrums einen Überblick über Projekte in diesem Bereich.
Hier wird insbesondere das im September 2015 frisch gestartete Projekt „Brückenklang“ vorgestellt, dass der Landesmusikrat NRW und das Kulturministerium gemeinsam mit der Landesmusikakademie und anderen Partnern durchführen. Bis 2017 werden unterschiedliche Maßnahmen wie Festivals, interkulturelle Laienmusik, Veranstaltungsreihen mit brückenbildenden musikalischen Angeboten und eine Austauschplattform gefördert. Ebenso werden Aktivitäten des Landesverbands der Musikschulen in NRW vorgestellt wie das Projekt Musikkulturen der NRW-Kultursekretariate und musikalische Flüchtlingsprojekte.
Ab 17:00 Uhr moderiert Markus Köhler ein Kulturpolitisches Forum WDR3 zu Realitäten und Perspektiven rund um das Tagungsthema. Als Podiumsgäste haben die Präsidentin des Chorverbands NRW, Regina van Dinther, die Flüchtlingsbeauftragte Stadt Düsseldorf, Miriam Koch, der Geschäftsführer des NRW KULTURsekretariats Wuppertal, Christian Esch, Arif Ünal, MdL und Antje Valentin, Direktorin der Landesmusikakademie, zugesagt. Das Podiumsgespräch wird von WDR3 mitgeschnitten. Die Teilnahme an der gesamten Veranstaltung ist kostenfrei.