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In Memoriam Glen Buschmann: Jubiläumskonzert mit Gästen zum 90. Geburtstag des Gründers des JJO NRW im Dortmunder „domicil“

Mit einem Konzertabend am 16. März 2018 erinnerte die Familie Buschmann in Kooperation mit dem Jazzclub „domicil“ und dem „Verein zur Förderung junger Jazzmusiker in NRW e.V.“ an das künstlerische Schaffen Glen Buschmanns, der am 17. März 2018 seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte.

Glen Buschmann, langjähriger Leiter der Dortmunder Musikschule, war im Jahr 1969 Mitbegründer und langjähriger 1. Vorsitzender des „domicils“, hat u.a. das JugendJazzOrchester NRW ins Leben gerufen und ebenso den Landeswettbewerb „Jugend jazzt“. Letztgenannte Einrichtungen waren die ersten ihrer Art bundesweit. Sie wurden in der Westfalenmetropole gegründet und haben dazu beigetragen, dass Dortmund sich in puncto Jugendjazzförderung landesweit einen exzellenten Ruf erworben hat.

Buschmann schrieb unzählige Kompositionen für diverse Besetzungen. Sein künstlerisches Wirken war äußerst vielfältig, entsprechend abwechslungsreich gestaltete sich das Programm im ausverkauften „domicil“.

Der Abend begann mit dem Kammerorchester und der Jazzband der Musikschule Bochum. Rainer Buschmann, Sohn des Jubilars, dirigierte das „Concerto Piccolo“, eine Auftragskomposition der Dortmunder Philharmoniker an Buschmann aus dem Jahre 1953.
Es folgte das Saxophonquartett „MultiColore“ und das „Trio Glen Buschmann“ in der Besetzung Kontrabass, Steeldrums und Akkordeon. Anschließend spielten beide Formationen zusammen die Suite „drei plus vier“, die Buschmann 1995 zum 10-jährigen Jubiläum des „Dortmunder Saxophonquartetts“ schrieb. Den Klarinettenpart übernahm Engelbert Wrobel.

Nach der Pause präsentierte sich das „Dortmunder Jazzensemble“ mit Dozenten der Dortmunder Musikschule. Die Gruppe, die ihren letzten Auftritt vor 30 Jahren hatte, formierte sich eigens neu für diesen Abend. Neben einer Komposition Buschmanns präsentierte die Band zwei weitere Titel von Wolf Escher und Meinhard Puhl. Alle drei gehörten dem ehemaligen Leitungsteam des JJO NRW an.

Als weitere Gastsolisten des Abends wirkten mit Jazzsängerin Silvia Droste und der langjährige Pianist der WDR-Big Band, Frank Chastenier. Beide begannen einst ihre Karriere im JugendJazzOrchester NRW. Zusammen mit Engelbert Wrobel übernahmen sie Soloparts im Programm des JJO NRW, das mit einer fulminanten Zugabe den rd. dreistündigen Konzertabend beendete.

In den Umbaupausen interviewte Ilona Haberkamp langjährige Weggefährten Buschmanns, darunter Prof. Wolfgang Breuer, 32 Jahre Mitglied des JJO NRW-Leitungsteams, sowie Dr. Hans-Dieter Starzinger, ehemals Musikreferent im Kultusministerium NRW, Mitbegründer des JJO NRW und Ehrenvorsitzender des „Vereins zur Förderung junger Jazzmusiker in NRW e.V.“

Musik- und Wortbeiträge dieses denkwürdigen Abends machten noch einmal deutlich, wie intensiv sich Glen Buschmann schon in jungen Jahren für die Aufhebung imaginärer Grenzen zwischen U- und E-Musik einsetzte. Stetige Neugier, Toleranz und Spielfreude waren elementare Bestandteile seines künstlerischen Schaffens, mit dem er viele seiner Mitstreiter über Jahrzehnte inspirierte.

(Thomas Haberkamp)

Fotos:
Glen Buschmann (Foto Jürgen Wassmuth)
Frank Chastenier, Silvia Droste (Foto Udo Wagener)
JJO NRW & Leitungsteam (Foto Kurt Rade)