Big Band und Sinfonieorchester " das erinnerte an den "Third Stream" des komponierten Jazz, der nicht wirklich in eine neue Zukunft der Musik geführt hat. Doch das Jugendjazzorchester NRW und das Hagener Philharmonische Orchester bewiesen am 24. Juni beim letzten Sinfoniekonzert des scheidenden GMD Antony Hermus in der Hagener Stadthalle, dass diese Besetzung mittlerweile ihre eigene "Klassik" entwickelt hat und gleichzeitig neue Kompositionen hervorbringen kann.
Martin Gerigk, Hagener Composer in Residence, stellte sein neues Konzert "Backlights" für Sopransaxophon und Orchester vor. Klangmalerisch lässt er das Verkehrsleben einer Stadt entstehen und beschert dem Solosaxophon hinreißende Kantilenen über der urbanen Unruhe.
Ein Klassiker ist längst das 1954 entstandene "Concerto for Jazzband und Symphony Orchestra" von Rolf Liebermann. Um die Zwölftonmotive herum entstanden muntere Dialoge zwischen Big Band und Sinfonieorchester, die die beiden Klangkörper miteinander verwoben.
Eine klangmalerische Huldigung an das Metropolenleben bietet auch George Gershwins "An American in Paris", in welcher sich Band und Orchester an Spielfreude gegenseitig überboten. Gershwins Melodienreichtum prägte zudem das Arrangement "Porgy and Bess, a Symphonic Picture" von Russel Bennett. Unvermeidlich rührte "Summertime" jeden im Publikum. Weder die Besucher noch Band und Orchester scheiden gerne von Antony Hermus.