Wegen des Entfalls der Veranstaltung im Jahr 2020 fand der Landeswettbewerb das letzte Mal im Jahr 2018 statt. Wie immer gab es auch damals ein buntes Rahmenprogramm rund um den Wettbewerb. In diesem Jahr jedoch wurde das Prinzip einmal umgekehrt: Im Mittelpunkt standen die Begegnung, das angstfreie Wiederentdecken des gemeinsamen Singens, das voraussetzungslose Musizieren in einer großen Gruppe. Mit den Mitteln des Konzepts der „Community Music“ wurde diese Zielsetzung mitreißend umgesetzt vom Workshop-Team aus Marion Haak-Schulenburg und Juan David Garzon. So wurde aus dem Landeswettbewerb „Jugend Singt 2022“ das „CHORmunity-Festival“.
Gleich zu Beginn des ersten Festival-Tages wurden die knapp 500 Sängerinnen und Sänger in allen Altersstufen von 6 bis 27 Jahren, ihre musikalischen LeiterInnen, Begleitpersonen und Publikum mit einem Warm-up in eine gelöste Stimmung versetzt. Sing- und Rhythmusspiele lösten die Spannung und stimmten auf den Tag ein. In mehreren Einheiten fanden die CHORmunity-Workshops über den Tag verteilt immer wieder in unterschiedlicher Zusammensetzung und mit unterschiedlichen Inhalten statt, so dass die fröhliche Stimmung bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse des Wettbewerbs am Abend aufrecht gehalten wurde. Im Außenbereich stellte die Deutsche Chorjugend ihre „Sing-und-Kling-Ausstellung“ vor und führte Workshops für die Jüngsten durch.
Bevor es auf die Wettbewerbsbühne ging, waren die Chöre eingeladen, sich ohne Leistungsdruck auf der Open-Stage zu präsentieren. Im prall gefüllten Saal hatten viele der ChoristInnen ihr erstes Auftrittserlebnis nach langer Zeit – oder überhaupt. Die Teilnahme am Landeswettbewerb war für die am Festival teilnehmenden Chöre in diesem Jahr nicht verbindlich. Umso überraschender: Fast alle Chöre stellten sich der Jury. 14 Chöre und Ensembles aus den verschiedensten Kategorien und Genres brachten ein vielfältiges Programm von beeindruckend hoher Qualität mit und ließen die Jury und die vielen ZuhörerInnen ihr ungebrochenes Engagement und ihre Musizierfreude spüren. Entsprechend fielen die Bewertungen aus. Die Jury überreichte acht Gold- und sechs Silbermedaillen. Dazu erhielten drei Chöre einen Sonderpreis für das beste A-Cappella-Stück ihrer Kategorie, gestiftet vom Chorverband NRW, der außerdem einen Jury-Sonderpreis und einen Förderpreis für den ChorleiterInnen-Nachwuchs vergab. Einen besonderen Sonderpreis gab es vom Kooperationspartner WDR Rundfunkchor in Form eines „Profi-Tages“ beim WDR. Die wunderbare Stimmung des Festival-Tages setzte sich bei der Preisverleihung fort. Das Singen wollte kein Ende nehmen, der Jubel war groß. So auch beim krönenden Abschlussevent am Sonntagvormittag. Das Kammerorchester der Bochumer Symphoniker und der Opernkinderchor der Chorakademie Dortmund luden zum Familien- und Mitsingkonzert "Rotter Rost" ein.
Einen großen Beitrag zum Gelingen leistete sicherlich die beeindruckende Atmosphäre des Austragungsortes. Auf der großen Bühne der Bochumer Symphoniker stand so mancher Kindermund vor Staunen offen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an das Team des Anneliese Brost Musikforum Ruhr und an die Bochumer Musikschule, die es möglich gemacht hat, dass das Festival an diesem wunderbaren Ort stattfinden konnte. Danke ebenfalls an die Bochumer Symphoniker und den Opernkinderchor der Chorakademie Dortmund, die mit dem Familien- und Mitsingkonzert „Ritter Rost“ einen fröhlichen Schlusspunkt beisteuerten und ebenso an alle Unterstützer und Förderer.
Der größte Dank geht an alle teilnehmenden Kinder- und Jugendchöre, Schulchöre und Vokalensembles, die sich mutig und mit großer Freude der Herausforderung gestellt haben.
„Jugend Singt 2022 – das CHORmunity-Festival“ hat viele Fragen beantwortet: Die Kinder und Jugendchöre in NRW haben ihr großes Potential mit viel Engagement und Kreativität über die Pandemiezeit gerettet und sind bereit für den Neustart!
(Sängerjugend im ChorVerband NRW e.V., 30. Mai 2022)
https://saengerjugend.de/jugend-singt/jugend-singt-2022
Fotos: Sängerjugend im ChorVerband NRW e.V.