Neben dem Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ sind Schulkonzerte mit Jazzensembles ein wichtiger Baustein, um Kinder und Jugendliche für Jazz zu begeistern.
Vor allem ein Auswahlorchester wie das JugendJazzOrchester NRW demonstriert in anschaulicher Weise, welch musikalische Vielfallt sich offenbart, wenn man sich intensiv und ausdauernd mit seinem Instrument beschäftigt und sich zudem früh mit dem weiten Feld der Improvisation auseinandersetzt.
Am Montagvormittag, 8. November, gastierte das JJO NRW im repräsentativen Forum des Mallinckrodt Gymnasiums in Dortmund. Die Schule bietet in enger Kooperation mit der Städt. Musikschule eine große Bandbreite musikalischer Aktivitäten, von Instrumentalspiel und Gesang bis hin zu Schauspiel, Tanz und Bühnentechnik.
Zwei Sets standen auf dem Programm: zunächst waren die Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 geladen, im 2. Teil lauschten Mitglieder von Musical- und Orchester-AGs den Klängen der Big Band. Das Orchester präsentierte die Instrumente in „Sections“. Größere Aufmerksamkeit erzielten dabei die Bassposaune, das Baritonsaxophon und vor allem das Vibraphon. Mit der Ballade „When Lights Are Low“ von Benny Carter in einem Arrangement von Stefan Pfeifer Galilea wurde auch Sängerin Anna Barthel vorgestellt. Mit großer Aufmerksamkeit und mit viel Disziplin folgten beide Besuchergruppen den Ausführungen des Orchesterleiters. Beethovens „Allegro Pastorale“ op. 28 Nr. 15 in einem Arrangement von Gabriel Perez wurde mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht. Hier wurde deutlich, wie Themen mit unterschiedlichen Klangfarben im Laufe des Stückes variiert werden, wie sich durch anfänglich sparsame Instrumentierung Spannung langsam aber unaufhaltsam aufbaut und wie der Arrangeur später mit dem kompletten Bläsersatz der Band aus dem Vollen schöpft.
Auch das zweite Beethovenstück, basierend auf Themen der Egmont Ouvertüre, arrangiert von Stephan Schulze im Stil des "Seventies Psychodelic Rock“, fand großen Anklang. Die Vorstellung, Beethoven hätte mit langen Haaren und Schlaghose am Fender Rhodes komponiert, fanden die jungen Zuhörer*innen doch recht lustig. Bei der Pop-Ballade „New York State Of Mind“ von Billy Joel aus dem Jahre 1976, ebenfalls in einem Arrangement von Stefan Pfeifer-Galilea, drehte die Band zum Schluss noch einmal auf.
Es gab viel Applaus. Direktor Christoph Weishaupt und verantwortlicher Musiklehrer Peter Klose äußerten den Wunsch nach einem erneuten Besuch des JJO NRW im kommenden Jahr.
Ein ganz besonderes Dankeschön erhielt die Band von Schülerin Laura Sprungk, die das Orchester während des Konzerts auf einen kleinen Zettel skizzierte und das Bild anschließend auf der Bühne überreichte.
(Thomas Haberkamp)
Die nächsten Schulkonzerte:
15.11. Werl-Büderich, Mariengrundschule
26.11. Mülheim, Otto-Pankok-Gymnasium
30.11. Bielefeld, Gymnasium am Waldhof
Fotos: Ilona Haberkamp, Zeichnung Laura Sprungk