Das Festival „Extraschicht“ ist seit 2001 zu einem der Industriekultur-Festivals in Deutschland schlecht hin geworden. An zwei Dutzend Stätten quer durch das Ruhrgebiet kann man an einem Juni-Nachmittag und -Abend Performances, Ausstellungen, Handwerk und vor allem Musik aus allen Teilen des Landes erleben. Fördertürme, Schächte, Transportbänder und Stahlbauten bilden die Bühnen. Und an vielen Orten sorgen Bewirtungswagen und Wegeleitsysteme dafür, dass die Besucherinnen und Besucher es lange im Festival aushalten.
In Oberhausen spielte das Jugendjazzorchester NRW am 25. Juni vor der imposanten Kulisse des Gasometers Oberhausen. Die Bigband hat seit je eine enge Bindung zum Festival, denn sie hat den Strukturwandel des Ruhrgebiets intensiv begleitet. Das Auswahlorchester kooperiert mit dem Gasometer. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht eine Videoproduktion, die sich auf die Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ im Gasometer bezieht und die Interpretation einer Komposition zum Thema Klimawandel und Umweltschutz ins Bild setzt.
In der Zeche Zollverein spielte gleichzeitig das Perkussionsensemble SPLASH drei Konzerte in Halle 5. Das Landesjugendensemble zählt derzeit ein Dutzend hochbegabter Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger, die Literatur der jüngeren Musikgeschichte und der Gegenwart einstudieren. In Halle 5 zogen sie eine Perkussionslinie von Steve Reich bis Nebojša Jovan Živković, bei der sich viele Besucherinnen und Besucher nur wippend auf den Bänken halten konnten. Ralf Holtschneider und Stephan Froleyks leiteten das Ensemble und moderierten auch launig durch den Abend.
Das Jugendjazzorchester NRW wird vom Verein zur Förderung junger Jazzmusikerinnen und -musiker in Kooperation mit dem Landesmusikrat NRW getragen, das Ensemble SPLASH vom Landesmusikrat allein organisiert. Beide Landesjugendensembles sind Förderprojekte des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW.
th und rvz
Fotos: Das Ensemble SPLASH, seine Cases sowie andere Aktionen im Gelände der Zeche Zollverein im Rahmen von "Extraschicht" am 25. Juni 2022, Fotos: LMR NRW.