Computer- und Videospiele sind heute die größte Unterhaltungsindustrie der Welt. Sie haben Filme oder Musik wirtschaftlich bereits deutlich überholt und bilden weltweit einen bedeutenden Teil des Arbeitsmarktes. In Deutschland beschäftigt die Branche heute 13.000 Menschen mit einem deutlichen Trend nach oben. Spiele zeichnen sich durch ihre Interaktivität und Nicht-Linearität aus. Anders als in Filmen bestimmen die Spielenden durch ihr aktives Eingreifen den Verlauf des Spiels und an welcher Stelle sie zu welchem Zeitpunkt gerne sein möchten.
Dieser grundlegende Unterschied zu anderen Medienformen hat gravierende Auswirkungen auf alle Teile des Entwicklungsprozesses von Spielen, auch auf die Musik. Um ein optimales Spielerlebnis zu vermitteln, muss die Musik auf Aktionen der Spielenden reagieren, ohne dabei zu springen oder störend zu wirken. Die Musik soll „adaptiv“ sein, aber möglichst ein einheitlich geschlossenes Erlebnis unterstützen. Aber der oder die normalerweise Musik linear an der Zeitachse entlang entwickelnde Komponist*in weiß doch nicht, zu welchem Zeitpunkt die Spielenden an einer bestimmten Stelle ankommen. Wie geht das also? Der Workshop wird genau auf diese Fragestellungen eine Antwort geben.
In dem Workshop gibt der Komponist und Dozent Andreas Kolinski konkrete Einblicke in die technischen und kompositorischen Anforderungen an die Entwicklung von adaptiver Musik für Games mit verschiedenen Beispielen. An konkreten Projekten demonstriert er live, was es zu beachten gibt wenn man sich Games Musik als Komponist nähert. Dabei wird ein Einblick in die verwendeten Technologien und in die grundlegenden kompositorischen Techniken gegeben. Die Videospielebranche im Allgemeinen sowie technische und kompositorische Anforderungen an die Entwicklung von adaptiver Musik für Games werden ebenfalls vorgestellt.
Im praktischen Teil erstellen die Teilnehmenden aufbauend auf dem theoretischen Teil eigene musikalische Inhalte zur Verwendung in einem adaptiven Spiele-Szenario. Dazu können vorhandene Musikinstrumente und auch eigene Instrumente der Teilnehmenden eingesetzt werden.
14./15.03. und 28./29.03, jeweils 10:00 bis 17:00 Uhr. Anmeldeentgelt: 150,00 Euro.
Institut für Musik und Medien, Robert Schumann Musikhochschule Düsseldorf, Georg-Glock-Straße 15, 40474 Düsseldorf
Ein Workshop der Landesmusikakademie NRW. Anmeldung noch möglich unter: