„Sei mir gegrüßt, sei mir geküsst“. Unter diesem Titel findet erstmals in der Tonhalle ein Konzert für Menschen mit und ohne Demenz statt. Miyuki Brummer (Piano), Monika Rydzkowski (Sopran) und Kamen Todorov (Bassbariton) präsentieren u. a. Werke von Schubert und Mendelssohn-Bartholdy sowie Stücke aus Oper und Operette.
Ort: Helmut-Hentrich-Saal, Tonhalle Düsseldorf.
Einlass: 10.00 Uhr (nur über den Nebeneingang am Joseph-Beuys-Ufer!). Beginn: 10.30 Uhr. Dauer: ca. 60 Minuten. Eintritt: frei.
Anmeldungen erbeten unter Tel. 0211.89-22228 beim Demenz-Servicezentrum Region Düsseldorf.
Musik ist die Sprache der Gefühle. Sie eignet sich daher in besonderer Weise als Schlüssel zur inneren Welt von Menschen mit Demenz. Ein Konzert an einem Ort der Hochkultur ist für diese Menschen und ihre Angehörigen ein ganz besonderes Erlebnis und bedeutet zudem, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Während es bereits einige Museen in Deutschland gibt, die sich dieser neuen Zielgruppe öffnen, stehen Konzerte für Menschen mit Demenz noch nicht auf dem Programm der Konzerthäuser.
Ein Projekt des Instituts für Bildung und Kultur (IBK), gefördert vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und dem Kulturministerium NRW, möchte dies ändern und neue Wege beschreiten, um die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Demenz zu stärken. In Düsseldorf ein Leichtes, denn dort haben sich Partner mit dem IBK zusammengetan: das Demenz-Servicezentrum Region Düsseldorf, das Demenznetz Düsseldorf, hier insbesondere die Diakonie Oberkassel, sowie die Konzertpädagogin Kamelia Neumüller.
Das Programm enthält Stücke aus Oper und Operette ebenso wie Lieder romantischer Komponisten. Präsentiert wird das etwa 50-minütige Programm von der Pianistin Miyuki Brummer, der Sängerin Monika Rydzkowski (Sopran) und dem Opernsänger Kamen Todorov (Bassbariton).
Im Jahr 2050 wird mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland älter als 65 Jahre sein. Die aufgrund von medizinischem Fortschritt immer höhere Lebenserwartung ist ein zivilisatorischer Gewinn, birgt im hohen Alter jedoch auch ein steigendes Risiko, an Demenz zu erkranken. In Deutschland sind derzeit etwa 1,2 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Demenzerkrankten auf über 2,5 Millionen geschätzt.
In Düsseldorf leben ca. 12.000 Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, bis 2050 werden es schätzungsweise 30.000 Personen sein. Auch der kulturelle Sektor muss auf diese Entwicklungen reagieren und stärker als bisher auf das Bedürfnis von Menschen mit Demenz und das ihrer Angehörigen nach Kulturteilhabe eingehen. Wie dies konkret aussehen kann, soll das Pilotvorhaben „Auf Flügeln der Musik“ klären, indem neue Konzert- und Rahmenprogramme entwickelt, praktisch erprobt und evaluiert werden. Das Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle ist das erste von mehreren Konzerten, die im Rahmen von „Auf Flügeln der Musik“ an verschiedenen Orten in NRW angeboten werden – es ist somit in jeder Hinsicht eine Premiere der ganz besonderen Art.
Informationen: Flavia Nebauer, Institut für Bildung und Kultur e.V., Küppelstein 34, 42857 Remscheid, Tel. 02191.794298, nebauer@ibk-kultur.de, www.ibk-kubia.de/demenz