Die diesjährige Konzertreise des JugendZupfOrchesters NRW (JZO NRW) fand vom 6. Oktober bis zum 13. Oktober 2015 statt. Das Ziel der Reise lautete Irland, wobei vor allem die Städte Dublin und der Küstenort Galway zentrale Reiseziele des Orchesters bildeten.
Bereits in der einwöchigen Sommerarbeitsphase studierte das Orchester ein sehr anspruchsvolles, abwechslungsreiches Programm ein. Eine besondere Herausforderung bildeten dabei die insgesamt vier neuen Werke, darunter zwei Bearbeitungen von A. Vivaldi und J.S. Bach sowie zwei eigens für das Orchester komponierte Werke der irischen Komponisten Eoghan Desmond und David Bremner.
Die insgesamt 27 Teilnehmer/innen mussten leider bei dieser Reise auf die künstlerische Leitung von Dr. Christian de Witt verzichten, da dieser vor der Reise erkrankte. Dafür übernahmen die Dozenten Annika Hinsche (Mandoline) und Rupert Gehrmann (Gitarre) vertretungsweise das Dirigat. Als weitere Dozentin für Mandoline komplettierte Melanie Hunger das Dozententeam. Auch die organisatorische Leitung durch Silke Lisko wurde durch die Orchesterteilnehmer Karl Büter und Kristina Lisner vor Ort vertreten, da sie aufgrund einer Schwangerschaft nicht an der Reise teilnehmen durfte.
Das erarbeitete Programm konnte in diesem Jahr flexibel eingesetzt werden. Insgesamt waren drei verschiedene Programme in unterschiedlichen Konzertlängen auf die insgesamt vier Konzerte zugeschnitten. Die Programme bestanden aus folgenden Werken: Antonio Vivaldi „Concerto d minor op. 3 No. 11 (RV 585)“, Edward Grieg „Aus Holbergs Zeit“ Suite im alten Stil op. 40, Yasuo Kuwahara „Within the Fence“, Rossen Balkanski „Rhapsodia Vissani“, Eoghan Desmond „The Vicar`s Menagerie“ und David Bremner „Half Happening“.
Trotz der erschwerten Bedingungen meisterte das Orchester das erste Konzert, das direkt am Tag der Ankunft abends im University College Dublin stattfand mit Bravour. Das Konzert war als Teil einer festen Konzertreihe der Universität im Voraus gut beworben worden und demnach auch sehr gut besucht. Der anschließende Weinempfang mit Getränken und Snacks ermöglichte im Anschluss einen regen Austausch mit den Studenten und Professoren vor Ort. Dabei stieß das Orchester hier bereits auf reges Interesse und begeisterte Studenten.
Auch im zweiten Konzert, zwei Tage später, konnten die Spielerinnen und Spieler zur „Lunchtime“ in der Maynooth University vor zahlreichem Publikum überzeugen. Das Konzert fand auf Einladung des Fachbereiches Musik der Universität statt, der auch einen Mitschnitt des Konzerts zur Verfügung stellte. Wieder zeigte sich das Publikum, dass vor allem aus Studenten und Mitarbeitern des Fachbereiches Musik bestand, begeistert vom Klang des Orchesters.
Für das dritte Konzert der Reise ging es in das ca. 200 km entfernte Galway, einem relativ touristischem Städtchen an der Westküste Irlands. Die St. Nicholas Collegiate Church bot als Konzertort, trotz recht kalter Raumtemperatur, eine hervorragende Akustik für das Zupforchester. Dies bestätigte sich auch mit der Rückmeldung des Publikums, das mit Standing Ovations seine Begeisterung zum Ausdruck brachte. Das Konzert war in enger Zusammenarbeit mit der Schola Cantorum, dem musikalischen Arm der Gemeinde der St. Nicholas Collegiate Church, geplant worden. Die Einnahmen kamen der Schola Cantorum zugute.
Zurück in Dublin bot die zentrale Christ Church Cathedral eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre für den Abschluss der Konzertreise. Die frühgotische Kathedrale versetze nicht nur das Publikum, sondern vor allem auch die Spieler des Orchesters in eine inspirierende Atmosphäre. Besondere Aufmerksamkeit erhielt hier das eigens für das Orchester komponierte Werk „Half Happening“. Der Komponist des Werkes und gleichzeitig Organist der Christ Church Cathedral David Bremner war bei diesem Konzert persönlich anwesend und sichtlich erfreut über die überzeugende Interpretation seines Werkes. Außerdem konnte das gesamte Konzert über einen Live Stream live im Internet mitverfolgt werden.
Die beiden letzten Konzerte in Galway und Dublin wurden zudem durch Solobeiträge von Spielern des Orchesters (Sören Golz, Gitarre und Trio: Kristina Lisner und Melanie Hunger, Mandoline und Markus Sich, Gitarre) bereichert.
Insgesamt wurden die Konzerte der Reise durchweg äußerst positiv aufgenommen. Laien, Musikstudenten wie auch Profimusiker bescheinigten dem Orchester eine hervorragende musikalische Ausdrucksfähigkeit, ein großartiges Zusammenspiel und eine beeindruckende dynamische Bandbreite. In Gesprächen im Anschluss an die Konzerte, wie auch nachträglich per Email, bedankten sich die Zuhörer ausdrücklich für die Konzerte. Das Konzertprogramm wurde als sehr abwechslungsreich und interessant beschrieben. Auch die beiden Komponisten D. Bremner und E. Desmond waren sehr beeindruckt, von der Art und Weise, wie das Orchester ihre Stücke interpretierte und brachten zum Ausdruck, sehr gerne weitere Werke für das Orchester schreiben zu wollen.
Karl Büter und Kristina Lisner