Gemeinsame Pressemitteilung des Kulturrats NRW und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW: Die im Kulturrat NRW vereinten Verbände und Mitglieder wollen einen kulturspezifischen Beitrag leisten, Künstler'innen aus der Ukraine – seien sie noch im Lande oder als Flüchtlinge schon in NRW – mit Möglichkeiten des Kulturlebens zu helfen. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW begleitet und unterstützt diese Aktion.
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW: „Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine tötet Menschen und verbreitet unendliches Leid. Der Krieg richtet sich auch gegen die gemeinsame europäische Kultur und gegen unsere gemeinsamen Werte. Wir wollen den infolge des Krieges geflüchteten Künstlerinnen und Künstlern aus der Ukraine schnell und unbürokratisch helfen, um ihnen Sicherheit zu bieten und die Gelegenheit zu geben, weiter künstlerisch arbeiten zu können. Genau das ist das Ziel der Aktion „Kultur hilft Kultur“ des Kulturrats NRW an, indem sie Wohn- und Arbeitsräume, Auftrittsmöglichkeiten, künstlerische Kooperationen oder Ausbildungsmöglichkeiten vermittelt. Dieses Engagement unterstützen wir als Landesregierung voller Überzeugung.“
Gerhart Baum, Vorsitzender des Kulturrats NRW, ergänzt: "Das bedeutet, dass wir diese Menschen in ihrer Eigenschaft als Kunstschaffende und auch ihre Familien – viele Männer sind ja im Lande geblieben – in das Kulturleben in NRW aufnehmen. Wir wollen sie in Verbindung bringen mit Kulturschaffenden, mit kulturellen Einrichtungen und insgesamt mit Menschen, die der Kunst nahestehen."
Im Fokus sind praktische Maßnahmen wie etwa eine Plattform, die Angebote und Gesuche sammelt, aber auch die Zuwendung hin zu Menschen, die plötzlich aus ihrem bisherigen Leben gerissen wurden und aus ihrem künstlerischen Arbeitsfeld – als Orchestermusiker der Oper in Kiew, als Schauspieler'innen, Tänzer'innen, als Musikpädagog'innen, als Hochschullehrer'innen, als bildende Künstler'innen, als Schriftsteller'innen, als Kulturjournalist'innen und aus vielen anderen Tätigkeiten.
Gerhart Baum: "Wir wollen gemeinsame künstlerische Aktivitäten in die Wege leiten. Kurzum: wir wollen ein Netzwerk aufbauen mit unserer Geschäftsstelle und mit unserer Website, das alles in die Wege zu leiten. Was können wir ihnen anbieten? Einige Zimmer, ein Atelier, ein Tonstudio und – das ist ganz wichtig – eine Beschäftigung, die auch bezahlt wird."
Der Kulturrat NRW ruft die Öffentlichkeit auf, Angebote zu übermitteln. Er wird dabei nicht als Flüchtlingsorganisation tätig, sondern bewusst mit dem Ziel, die Künstler'innen und weitere Kulturakteure zu erreichen. Formen der Unterstützung können sein:
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Wer kann ukrainischen Künstler'innen honorierte Auftritte oder eine Mitwirkung in Produktionen vermitteln?
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Wer kann Kooperationen mit ukrainischen Künstler'innengruppen eingehen?
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Wer kann Ressourcen vermitteln, die für künstlerische Arbeit notwendig sind?
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Welche Künstler'innen aus NRW sind bereit, Patenschaften mit einzelnen Geflohenen einzugehen und diese in das nordrhein-westfälische Kulturleben zu begleiten?
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Wer hat Bedarf an pädagogischen Kompetenzen von Geflüchteten und kann diese in seine Arbeit gen Honorar einbeziehen?
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Wer sucht technische oder logistische Unterstützung und würde dabei ukrainische Kulturakteur'innen honoriert heranziehen?
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Wer kann Arbeitsplätze und auch Ausbildungsplätze für ukrainische Kulturakteur'innen und Übersetzer'innen bereitstellen?
Vertreter des Kulturrats NRW haben die Initiative am 9. März auch Ministerpräsident Hendrik Wüst vorgestellt, der seine Unterstützung versicherte.
In Betracht kommen neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Künstler'innen, neue Projekte, Stipendien und anderes. Das Kulturministerium unterstützt die Maßnahmen sowie die Geschäftsstelle des Kulturrats NRW mit entsprechenden Ressourcen. Als erste unbürokratische Sofortmaßnahme stellt das Ministerium hierfür zunächst 100.000 Euro zur Verfügung.
Der Kulturrat NRW steht mit dem Deutschen Kulturrat in engem Kontakt. Erste Finanzentscheidungen sind von den auf Bundesebene zuständigen Ministerien bereits getroffen worden. Sie werden auch den hier geplanten Hilfsmaßnahmen zu Gute kommen.
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