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Kurs "Junge Kammermusik" des Kammermusikzentrums

„Wer von Euch führt die Fermate in Takt 38?“ fragt Stephan Knies das junge Streichquintett, das im Seminarraum des Langen Hauses der Landesmusikakademie angetreten ist. Nach einem verlegenen Blick hin und her hebt sich die Hand des Bratschisten. „Richtig,“ meint Knies, „ immer die führende Stimme, und die hast in dem Fall Du,“ und er ergänzt mit strengem Blick, „und Ihr achtet auf ihn.“ Die Atmosphäre in dem Saal ist arbeitsam, der Kurs läuft im ersten Tag an und man spürt, wie sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Dozenten und aneinander heran tasten.

39 junge Kammermusikerinnen und Kammermusiker sind in dem offenen Kurs des Kammermusikzentrums NRW in Heek zusammengekommen. Der Verein zur Förderung von Landesjugendensembles und der Landesmusikrat NRW luden sie ein, in der Landesmusikakademie ihre Fähigkeiten des Zusammenspielens und des aufeinander Hörens weiterzuentwickeln. Die 39 kamen teilweise in bestehenden Formationen, aber auch als einzelne Musiker, die mit anderen zu Ensembles zusammengefügt wurden. Seit dem 2. Januar und noch bis zum 6. Januar begegnen sie unter der Anleitung von Professoren und anderen Kammermusikexperten der hohen Kunst der Kammermusik.

Die Jüngsten sind neun, die Ältesten 21 Jahre alt. Dozenten sind Rostislav Kozhevnikov (Streicher), Stephan Knies (Streicher), Patrick Hagen (Holzbläser), Prof. André Sebald (Holzbläser) und Prof. Andreas Frölich (Klavier).

André Sebald unterrichtet am ersten Nachmittag im Langen Haus ein Duo Flöte/Klavier. „Es ist toll, wie Du auf die Flöte hörst,“ lobt er die Pianistin, „indem Du auf sie hörst, gestaltet ihr beide die Basspartie“. Es ist eine barocke Sonate und so legt er Wert auf den Verzicht auf Pedalspiel - „eigentlich sitzt Du am Cembalo.“ Sebalds Bemerkungen gelten mindestens so sehr der Pianistin wie der Flötistin, als wolle er nicht zu erkennen geben, dass er Flötist im Gürzenich-Orchester und Professor für Flöte an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf ist.

Der Kurs endet am kommenden Dienstagnachmittag mit einem internen Konzert im Saal der Landesmusikakademie. Außerdem beraten die Dozenten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie es denn weitergehen könnte. Für die Organisation des Kurses sorgt Harriet Oelers.

Der Kurs des Kammermusikzentrums NRW wird vom Verein zur Förderung von Landesjugendensembles NRW und dem Landesmusikrat NRW getragen. Förderer sind die westfälischen Sparkassen, die Rheinische Sparkassenkulturstiftung, die Kulturstiftung der Provinzialversicherung Westfalen und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW.

rvz

Fotos: Leo Heimig (13), Bratsche, Sina Kleinedler (19), Violoncello, und Carl Heimig (15), Kontrabass, im Langen Haus der Landesmusikakademie NRW; André Sebald unterrichtet Klara Herkenhöhner (13), Flöte, und Katja Stellmacher (14), Klavier; Fotos: LMR NRW.