Die Landesregierung stellt rund 4,4 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, um gemeinnützige Kultureinrichtungen zu unterstützen, die sich im hohen Maße durch eigene Einnahmen finanzieren. Die Mittel sind im Rahmen des Nachtragshaushaltsgesetzes 2020 zur Finanzierung der direkten und indirekten Folgen der Bewältigung der Corona-Krise bewilligt worden. Sie kommen insbesondere soziokulturellen Zentren sowie nicht-kommunalen Kinder- und Jugendtheatern mit qualitativ hochwertigem künstlerischem Angebot zu Gute, denen schwere Einnahmeverluste aufgrund der Corona-bedingten Schließung und Veranstaltungsabsagen entstanden sind.
„Gemeinnützige Einrichtungen wie soziokulturellen Zentren und freie Kinder- und Jugendtheater, die sich zu einem großen Teil selbstfinanzieren, sind von den derzeitigen Einschränkungen besonders betroffen. Ihnen brechen nicht nur fest eingeplanten Eintrittserlöse weg, sondern auch wesentliche Einnahmen, die sie mit der Vermietung von Räumlichkeiten und gastronomischen Angeboten erzielen. Mit den zusätzlichen Mitteln wollen wir jenen Einrichtungen eine Hilfe bereitstellen, die wir wegen ihrer wichtigen künstlerischen Arbeit bereits unterstützen und die nun wegen der Corona-Krise in eine besondere Notlage geraten sind“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Die zusätzlichen Mittel sollen finanzielle Engpässe ausgleichen, die den Einrichtungen trotz der Inanspruchnahme von bereits vorhandenen Hilfsmaßnahmen sowie weiteren Einsparmöglichkeiten entstehen. Von den Mitteln profitieren nicht-gewinnorientierte Kulturorte der künstlerischen Produktion und Präsentation mit vergleichsweise geringer öffentlicher Förderung, wie die freie Kinder- und Jugendtheater sowie die 70 in der Landesarbeitsgemeinschaft Nordrhein-Westfalen organisierten soziokulturellen Zentren.
Soziokulturelle Zentren sind wichtige Aufführungs- und Produktionsorte für Künstlerinnen und Künstler. Sie stehen für niedrigschwellige Zugänge, gesellschaftliche Teilhabe und kulturelle Vielfalt. In dieser Funktion und auch als Partner von freien Initiativen wie auch kommunal getragenen Kultureinrichtungen sind sie fester Bestandteil des kulturellen Lebens und Angebots in Nordrhein-Westfalen. Durch lange Zeiträume der Schließung und hohe Selbstfinanzierungsanteile sind viele Zentren besonders hart von der Corona-Krise betroffen.
Da Theaterbesuche von Schulklassen bis Ende des Schuljahres unterbleiben müssen, befinden sich auch die zahlreichen freien Kinder- und Jugendtheater in Nordrhein-Westfalen in einer besonders schwierigen Situation und bedrohlichen finanziellen Lage. Ziel der zusätzlichen Unterstützung des Landes ist die Absicherung des dichten und qualitativ hochwertigem Angebots der Kinder- und Jugendtheater, das Nordrhein-Westfalen auch im Bundesvergleich auf besondere Weise auszeichnet.