Für das zweite diesjährige Netzwerktreffen des Arbeitsbereichs „Kulturelle und inklusive Vielfalt in der Musik“ war der Landesmusikrat NRW bei seinem neuen Kooperationspartner Kultur in der Klink zu Gast. Der Bereich Kultur in der Klinik besteht bereits seit 25 Jahren am LVR-Klinikum Düsseldorf. Die psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutische Fachklinik nimmt als Universitätsklinik auch Aufgaben in Forschung und Lehre wahr.
Kultur in der Klinik ist ein wichtiger Bestandteil des Klinikalltags und durch regelmäßige öffentliche Veranstaltungen auch ein offener Begegnungsort für Patient:innen und externe Besucher:innen. Die öffentlichen Kulturveranstaltungen ermöglichen für die Patient:innen ein hohes Maß an Normalität und Teilhabe, fördern den Austausch mit externen Besucher:innen und tragen dazu bei, Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen.
Die beiden zuständigen Mitarbeiter:innen von Kultur in der Klinik, Martina Thörner und Guido Lersen, sorgen mit einem leckeren Buffet für das leibliche Wohl der Gäste und trugen durch ihr großartiges Organisationstalent und Engagement sehr zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Statt spontanen akustischen Musikbeiträgen, wie sonst bei den Netzwerktreffen üblich, hatten die Musiker:innen diesmal die Möglichkeit, auf der professionellen Bühne im Saal des Sozialzentrums aufzutreten. Die beiden Tontechniker Rainer Assmann und Mehmet Yamalak zauberten einen wundervollen Sound, der jeden der 10 Musikbeiträge zu einem besonderen Hörerlebnis machte.
Die Moderatorin Tuba Tunçak setzte mit ihrer warmherzigen und wertschätzenden Art den professionellen Rahmen für das Netzwerktreffen. Und das Orgateam um Sam Bockstegen, Laura Wilke, Rose Campion und Ela Algün sorgten für eine optimale Betreuung der Gäste und Künstler:innen.
Ziel der Netzwerktreffen ist es, Musiker:innen untereinander zu vernetzen und auch mit Veranstalter:innen in Kontakt zu bringen. In entspannter Atmosphäre soll Raum für Gespräche, Austausch und gemeinsame Jamsessions geschaffen werden. Der Landesmusikrat NRW möchte geflüchtete Musiker:innen unterstützen, Teil der Community von Musikschaffenden in Nordrhein-Westfalens zu werden und aktiv an der Gestaltung des nordrhein-westfälischen Musiklebens mitzuwirken. Gleichzeitig sollen neue musikalische Perspektiven und Kooperationsmöglichkeiten auch für hiesige Musiker:innen angeregt werden.
Zudem möchte der Landesmusikrat NRW auf niederschwellige Art und Weise den persönlichen Kontakt zu den Teilnehmenden der Förderprojekte ausbauen und zu potenziellen Antragstellenden herstellen. Vom Team des Landesmusikrats NRW standen Sam Bockstegen, Laura Wilke und Sandra Hoch für Gespräche zu Förderangelegenheiten, Projektideen und vielem anderen zur Verfügung. Ergänzt wurde die Beratungskompetenz durch Antje Grajetzky und Esther Breining vom Kulturamt Düsseldorf sowie Rose Campion, der Macherin der Online-Plattform Musikwelten NRW.
Im Auftrag der Online-Netzwerkplattform Musikwelten NRW, die Musiker:innen mit verschiedenen musikalischen Wurzeln und Hintergründen mit anderen Musiker:innen und Veranstalter:innen zusammenführen möchte, war Ela Algün im Einsatz. Sie portraitierte die auftretenden Musiker:innen an einer Fotowand und sammelte von diesen O-Töne für einen Podcast-Beitrag, der für Musikwelten NRW produziert werden wird.
In lockerer Atmosphäre waren knapp 80 Teilnehmende mit unterschiedlichen musikalischen und persönlichen Hintergründen zusammengekommen und werden uns hoffentlich bald viele neue Musikprojekte bescheren.
Folgende Musiker:innen schafften mit ihren Musikbeiträgen als Ensemble und / oder Solist:innen gelungene Hörerlebnisse und stifteten viele musikalische Inspirationen:
- Chor „Freunde für den Frieden“ (Elena Mogilevskaya: Leitung & Klavier)
- Mojtaba Faghihi (Daf), Mira Dietl (Geige, Oud) und Iman Aghajanloo (Tar)
- Saher Isser (Saz) & Teilnehmende des Saz-Workshops der Kurdischen Gemeinschaft Rhein/Sieg-Bonn mit Ilkay Yilmaz (Gesang)
- Álvaro Tinjacá-Bedoya (Countertenor) mit Klaus-Peter Pfeiffer (Klavier)
- Arash Adelpour (Gitarre), Asghar Fallah (Kamancheh), Pezhman Shirazi (Tombak)
- Religimuz (Nadiya Pakosh, Gesang / Oleg Kolos, Gesang, E-Gitarre) mit Mojtaba Faghihi (Daf) & Kazım-Kamer Kalaycı (Kamancheh)
- Farhad Ghizazadeh (Tar) mit Mojtaba Faghihi (Daf) & Iman Aghajanloo (Tar)
- Band Leyla’s Freunde (Kader Zaghi, Gesang, Percussion / Birgit Haentjes, E-Bass / Andreas Haentjes, E-Gitarre / Lorenzo Dude Thompson, Percussion / Amine Djazoul, Percussion / Abdelghani Terkouzi, Percussion / Wolfgang Reinermann, Gitarre)
Es war ein bunter und stimmungsvoller Nachmittag, der in den frühen Abendstunden mit einer gemeinsamen Jamsession ausklang.
(Sandra Hoch)
Das Netzwerktreffen wurde gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW durch den Landesmusikrat NRW.
(Fotos: Landesmusikrat NRW)