Die aktuelle Fluchtbewegung zehntausender Menschen nach Nordrhein-Westfalen hatte den Landesmusikrat NRW veranlasst, zusätzliche Fördermittel für Musikprojekte mit geflüchteten Musiker*innen und Musikinteressierten aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW auszuschreiben. Eine Jury wählte 26 Projekte aus, die mehrheitlich unter Leitung geflüchteter Musikpädagog*innen stattfinden werden. Alle Projekte richten sich an Amateurmusiker*innen verschiedener Altersgruppen und mit unterschiedlichen Vorkenntnissen.
Verschiedene Formate wie Workshops, Instrumentalunterricht, Festivals, Jamsessions oder Konzertreihen sollen Talente fördern und die Ensemblebildung anregen. Ein weiteres Ziel ist die Einbindung geflüchteter Musiker*innen und Musikinteressierter in das nordrhein-westfälische Musikleben und die entsprechenden musikalischen Netzwerke. Zudem soll durch inklusive Ansätze mit Gesang, Rhythmik und Musik an die deutsche Sprache herangeführt werden.
Bei einem Drittel der Projekte sind kürzlich eingereiste ukrainische Dozent*innen und Projektleiter*innen eingebunden. Inhaltlich wird eine breite Vielfalt abgebildet wie beispielsweise musikalische Begegnungsprojekte für Ukrainer*innen, Neugründungen deutsch-ukrainischer Chöre und Ensembles, Musikprojekte in Willkommensklassen, Festivals oder das Einbinden ukrainischer Kinder in bestehende Kinderchöre.
(Sandra Hoch)