Am ersten Tag des Kölner Festivals c/o pop stellte sich das PopBoard NRW in einer Diskussionsveranstaltung vor. Der Verbund der nordrhein-westfälischen Popmusik und Popbranche wird von neun Gesellschaftern als gUG getragen, darunter ist der Landesmusikrat NRW. Eines der ersten Ergebnisse ist eine Bestandsaufnahme des Musik-Ökosystems in NRW, die Heiko Rühl präsentierte. Seine NRW-Karte zeigt die Cluster der Infrastruktur, in der sich Popmusik abbildet. Das Publikum diskutierte intensiv, inwiefern die Musikerinnen und Musiker einerseits und auch das Publikum andererseits als Teile des Ökosystems mit dargestellt werden müssen. Heiko Rühl argumentierte mit den natürlichen Grenzen an Übersichtsfähigkeit, an die eine solche Darstellung stößt.
Moderator Carsten Schumacher (Landesmusikrat NRW) entlockte der Geschäftsführung des PopBoards, Dorette Gonschorek und Norbert Oberhaus, weitere Projektpläne, deren Finanzierung das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW bereits zugesagt hat. Seitens der Staatskanzlei NRW stellte sich deren Chef, Staatssekretär Natanael Liminski, den Fragen Schumachers. Er begrüßt die Selbstorganisation der Szene sehr und will sie wie schon bisher wohlwollend begleiten. In der Landesregierung erkennt er das Problem der Ressortgrenze zwischen Kultur- und Wirtschaftsressort, die für Unternehmungen wie das PopBoard oft ein Problem der Förder-Zuordnung darstellen. Das Problem sei im Blick und er sei sicher, dass die künftige Landesregierung nach der Wahl im Mai dafür eine Lösung finden werde.
c/o pop-Programmleiterin Elke Kuhlen, die Gütersloher Kulturamtsleiterin Lena Jeckel (auch Präsidium des Landesmusikrats) und Liminski diskutiertenr Unterstützungsmöglichkeiten für Popmusik in NRW. Lena Jeckel brachte dabei die Perspektive Ostwestfalen-Lippes ein, das sich mit den Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr zuweilen schwer tut und nicht immer an den Landesfördermitteln angemessen partizipiert, gleichzeitig aber gerade in der Popmusik einen substanziellen Teil der Szene aufweist. Katja Lucker vom Musicboard Berlin und Norbert Oberhaus (c/o pop und PopBoard NRW) sind durch beruflichen Tätigkeiten zu Förderexpert’innen für Pop geworden und konnten dabei Szenarien öffentlicher Unterstützung in den Diskurs einbringen. Die Besucher der Veranstaltung nahmen regen Anteil an den Diskussionen.
rvz