Eine erlesene Abfolge von Preisträger-Bands bereitete am Abend des 28. Februars dem Publikum des voll besetzten Domicils in Dortmund großes Vergnügen. Wie beim Wettbewerb "Jugend jazzt NRW" üblich, stellte Organisator Thomas Haberkamp erst am Tage des Preisträgerkonzerts aus den Preisträgern der Solo-Kategorien Bands zusammen, die sich adhoc auf einige Stücke und Abfolgen verständigen mussten. Das klappte wieder bemerkenswert gut. Zum Teil kannten sich die jungen Musikerinnen und Musiker vorher, so dass die Situation nicht ganz so viel Spontaneität erforderte. Denn die Wettbewerbsteilnehmer kommen nicht gleichmäßig aus dem ganzen Bundesland, sondern aus bestimmten Städten oder Regionen, wo bestimmte Musikschulen oder einzelne Pädagoginnen und Pädagogen eine besondere jazzaffine Arbeit machen.
Zu denen zählt zum Beispiel Patrick Porsch in Soest, aus dessen Umland eine Reihe von Solistinnen und Solisten kamen. So trat hier auch schon eine Band auf, die sich einen Namen gegeben hatte. Die „Funky Friends“ kamen sogar mit einem Oboisten. Es war das erste Mal, dass eine Oboe bei Jugend jazzt NRW dabei war. Eine weitere Band aus Soest verriet ebenfalls Erfahrung im Zusammenspielt und spielte einen Michael-Brecker-Titel wie Altmeister. 53 Solisten und 7 Big Bands haben beim Wettbewerb teilgenommen. Von letzteren spielten die Big Band des Pestalozzi Gymnasiums Unna (Come together der Beatles) und die Big Band Bebop der Musik und Kunstschule Bielefeld (Isfahan von Billy Strayhorn). Letztere ist, geleitet von Stephan Schulze, zum 12. Mal dabei und vertritt als Sieger NRW im Mai bei der Bundesbegegnung Jugend jazzt in Hamburg.
Oberbürgermeister Ullrich Sierau gab den Jugendlichen Wünsche und Rückenwind nach Hamburg mit. Kulturstaatssekretärin Annette Storsberg würdigte die musikalische Kommunikation zwischen den Preisträgerinnen und Preisträgern, die adhoc zu Bands vereint wurden. Die Landesregierung fördert die Landesjugendensembles und unter ihnen auch sehr gerne das Jugendjazzorchester NRW als Anschlussförderung für viele des Wettbewerbs, wie sie betonte. Sie kündigte Fördermaßnahmen zur Weiterentwicklung der Landesjugendensembles an. Auch verfolgt das Ministerium seit dem vergangenen Jahr eine Jazz-Exzellenzinitiative, auf deren Resultat man gespannt sein darf.
Fotos: Preisträger am 28. Februar 2020 auf der Bühne des Domicils in Dortmund Staatssekretärin Annette Storsberg, Oberbürgermeister Ullrich Sierau; Fotos: LMR NRW