Zum Aktionstag „Kultur gibt:“ gab es am 19. November in dreißig Städten Kunst- und Kulturaktionen, Projektionen an öffentlichen Häuserwänden und Hunderte T-Shirts. Höhepunkt war ein singender Flashmob im Wuppertaler Hauptbahnhof. Die Eingangshalle des neu gestalteten Bahnhofs birgt schon seit vielen Monaten ein Klavier, das jeden Passanten dazu einlädt, einige Töne anzuspielen und vielleicht sogar ein Lied dazu anzustimmen. Von daher kennen Pendler die Klänge der Halle. Doch am Abend des 19. November blieben doch viele stehen, als in verschiedenen Ecken und Winkeln Sängerinnen ein arabisches Lied sangen. Salam aleikum, Friede sei mit Euch. Schwadenhaft hingen die Melodiefragmente über den Passanten und vereinigten sich dann zu einem Gesang, der die Halle umfasste. Die Sängerinnen trugen schwarze T-Shirts, auf denen Slogan für öffentliches Kulturleben warben.
Die Initiative für die Kultur in Deutschland veranstaltete den Flashmob und die „Women of Wuppertal“, ein Jugendchor – beide von der Bergischen Musikschule in Wuppertal getragen – und weitere Sängerinnen sangen unter der Leitung von Hayat Chaoui. Ein Hund stimmte ein, Gruppen von Reisenden amüsierten sich, Smartphones filmten und drei Jugendliche versuchten, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu nutzen, und entrollten vor den Kameras eine adlerbewehrte Flagge, doch vor den näher rückenden Sängerinnen suchten sie dann doch das Weite. Fünfhundert Meter weiter erstrahlte ein Film der Kulturkampagne überdimensional an einer Wand des Pina-Bausch-Zentrums.
Einrichtungen aus dreißig Städten beteiligten sich am Aktionstag der Initiative für die Kultur in Deutschland. Der Kampagnenfilm wurde auch in Viersen projiziert und sogar in Nürnberg beleuchtete er das Königstor, an dem Tausende Passanten vorbei vom Bahnhof zum Christkindlmarkt zogen. In den sozialen Medien wurde er viele Male geteilt, wie sich diese überhaupt als Hauptverbreiter der Kampagne erwiesen. Ca 500 Accounts teilten am 19. November in ca 700 Einzel-Posts Inhalte zum Aktionstag. Dabei waren vom offiziellen Instagram Account der Stadt Düsseldorf über das Deutsche Museum in Nürnberg und über Solokünstlerinnen und -künstler, wie Avi Avital, bis hin zur Theaterwerkstatt Bethel eine Fülle von Multiplikatoren vertreten.
Die Nutzer veröffentlichten neben den von der Initiative bereitgestellten Shareables bislang ca. 400 selber produzierte Fotos und Videos. Das meiste spielte sich auf Instagram ab, danach kam Facebook und ein wenig auf Twitter. Zusammengenommen erreichte der Aktionstag mehr als 7.500.000 Follower online, er generierte ca. 40.000 Likes und eine Reichweite von ca. 35.000.000 Zugriffen. Die Aktionen in Düsseldorf (Stadtmuseum und Theatermuseum) bewarb die Stadt unter https://www.duesseldorf.de/kulturamt/kultur-gibt-aktionstag-19112022.html.
Die Initiative für die Kultur in Deutschland wird gefördert von Barbara Lambrecht-Schadeberg, von der Helmut-Behn-Stiftung, der Jackstädt-Stiftung, der Sparkasse Wuppertal, von Jörg Albrecht und von Stella Marlene Baum.
Fotos: Die Sängerinnen im Wuppertaler Hauptbahnhof, rechts Leiterin Hayat Chaoui; Graphik der Kampagne; das Königstor in Nürnberg. © Initiative für die Kultur in Deutschland.