Für den musikalischen Ausklang des jährlichen Sommerfestes in der Sinti-Siedlung in Düsseldorf-Eller luden die drei Musiker Danjetto Winterstein, Manjano Mettbach und Traubeli Reinhardt die Langenfelder Band 5000 Miles in den weitläufigen Garten des neu gegründeten Sinti-Kulturzentrums Maro Tikno Tem ein.
Der Django-Gitarrenbauer und Gitarrist Rudi Mettbach eröffnete die musikalische Begegnungsveranstaltung. Er kann als Siedlungsältester auf ein langes Leben als international erfolgreicher Musiker zurückblicken. Zudem engagiert er sich bei der Sinti-Union dafür, dass das Gedenken an die Düsseldorfer Sinti, die 82 Jahre zuvor durch Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden, aufrechterhalten wird. Er warb für eine tolerante und kulturelle vielfältige Gesellschaft und appellierte an das Publikum, sich gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen.
Gemeinsam mit dem Streetworker und Musiker Franco Clemens sowie seinem Team vom Verein Rheinflanke soll das Maro Tikno Tem zu einem nicht mehr wegzudenkenden Kulturzentrum mit u.a. regelmäßigen Musikveranstaltungen ausgebaut werden.
Mit einem stimmungsgeladenen 45-minütigen Auftritt lud die Band 5000 Miles auf eine musikalische Reise in den Nahen und Mittleren Osten ein. Der kurdisch-persisch-arabische-Crossover brachte die zahlreichen Zuhörer:innen schnell zum Mittanzen.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es weiter mit hochkarätigem Sinti-Swing. Das virtuose Spiel der Düsseldorfer Musiker heizte die ohnehin schon sehr gute Stimmung des lauen Sommerabends noch weiter an.
Zur Dämmerung hin ließ der Sänger Prinzo Weiß den Abend mit beliebten Sinti-Tanzliedern ausklingen.
(Sandra Hoch)
Das Bandprojekt 5000 Miles wird gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft über den Landesmusikrat NRW.
Fotos:
Band 5000 Miles, Roll-Up (Ismail Khadida)
Trio Winterstein/Mettbach/Reinhardt, Sänger Prinzo Weiß (Gulli Kreutz)
