Zum nunmehr 13. Mal fand am 30. September die Verleihung der Auszeichnungen des Sparda-Musiknetzwerks statt, zum elften Mal im Partika-Saal der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule. Die Auszeichnung wird von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West in Kooperation mit dem Landesverband der Musikschulen und dem Landesmusikrat NRW vergeben. In diesem Jahr wurden vier Projekte vorgestellt und ausgezeichnet.
Der Abend begann sehr bewegend mit der Auszeichnung des Projektes "Brundibar - eine musikalisch-historische Spurensuche zum Holocaust". Die Fritz-Busch-Musikschule der Universitätsstadt Siegen hat in Kooperation mit dem Evangelischen Gymnasium Siegen die Oper von Hans Krása auf die Bühne gebracht, aber eben nicht die Oper alleine, sondern mit einer musikalischen Rahmenhandlung versehen, die die Umstände der Aufführungen der Oper im KZ Theresienstadt zum Thema hat. Die Kinder- und Jugendlichen stellten einen Teil der Rahmenhandlung und die Schlussszene aus Brundibar vor.
Das zweite Projekt des Abends, das Projekt „Singen ist (macht) gesund“ der Musikschule der Stadt Brühl in Kooperation mit dem Marienhospital Brühl bringt den Gesang ins Krankenhaus - mit durchaus therapeutischen Absichten, wie erläutert wurde. Denn Singen hat eine positive Auswirkung auf Körper und Seele und kann den Heilungsprozess positiv beeinflussen.
Für alle Partner von „All inclusive - Ein Orchester der Vielfalt“ aus Hilden wäre wahrscheinlich gar kein Platz auf der gar nicht so kleinen Bühne des Praktika-Saals gewesen. Die Stadt Hilden hat sich des Themas Inklusion angenommen und die Musikschule der Stadt Hilden hat das Thema aufgegriffen und das Wohn- und Pflegezentrum Stadt Hilden/Hummelstraße, die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte, das Städtische Helmholtz-Gymnasium, die Städtische Kita ‚Mäusenest‘ und verschiedene Hildener Grundschulen zusammengebracht, um gemeinsam zu musizieren. Und das habe von Anfang an ausgezeichnet funktioniert, wie Eva Dämmer, die Leiterin der Musikschule der Stadt Hilden berichtete.
„WoW“ – im wahrsten Sinn des Wortes – beendeten den Abend. Für das Projekt „Women of Wuppertal“ haben sich alpha e.V., ein sozialer Träger in Wuppertal, mit der Musikschule Wuppertal zusammengetan und der Agentur für Arbeit ein Chorprojekt unter der musikalischen Leitung von Hayat Chaoui vorgeschlagen. Die Sängerinnen des Chores sind alle Teilnehmerinnen einer Maßnahme des Wuppertaler Jobcenters, die bei alpha e.V. unter dem Namen „Perspektive für Mütter mit Migrationshintergrund“ Frauen für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Der innovative Ansatz, einen Chor innerhalb der Maßnahme zu installieren, zielt darauf, die soziokulturelle Integration der Frauen zu fördern und Schwellenängste auch gegenüber potenziellen Arbeitgebern abzubauen. In einem mitreißenden Auftritt präsentierten die Sängerinnen Songs aus ihren jeweiligen Herkunftskulturen.
Der wunderbare Moderator Nicolas Triebes entließ alle Preisträger und ein hochzufriedenes Publikum zum anschließenden Empfang der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales, der zu regem Austausch und zahlreichen Gesprächen genutzt wurde.
(Eva Luise Roth)
Fotos: Die Women of Wuppertal im Sparda Musiknetzwerk, Preisübergabe durch Nicolas Tribes an Hayat Chaoui.