Die Landesmusikakademie hatte am 19. September zum ersten Mal zur Spielleutekonferenz NRW nach Heek eingeladen. Zahlreiche Vertreter aus den unterschiedlichen Verbänden und Vereinen waren dieser Einladung gefolgt und diskutierten über die Verbandsgrenzen hinweg einen ganzen Tag lang intensiv darüber, was die Spielleutewelt in ganz Nordrhein-Westfalen bewegt.
Deutlich wurde, dass es den Spielleuten zum Teil nicht anders ergeht als anderen Musikvereinen, häufig werden sie zum Beispiel von Nachwuchssorgen geplagt. Zwar gibt es gerade im ländlichen Bereich Vereine, die dieses Problem nicht kennen, aber sehr häufig sei es schwer, Nachwuchs außerhalb des eigenen Vereins zu gewinnen. Wie neue Zielgruppen angesprochen werden können, war eine der diskutierten Fragen. Wobei Nachwuchs nicht immer bedeuten muss, dass es sich um junge Spielerinnen und Spieler handelt. Auch der Umgang mit dem demografischen Wandel wurde angesprochen.
Einhellig waren die Teilnehmer der Ansicht, dass sich die Vereine Neuem öffnen müssten, sei es neuem Repertoire, neuen Lehrmethoden oder neuen Zielgruppen. Die hohe soziale Kompetenz und die regelmäßig gute örtliche Vernetzung könne genutzt werden, um den Spaß beim Musizieren und die musikalische Qualität der Spielleutemusik wieder mehr in das Bewusstsein des Publikums zu rücken und so auch neue Mitstreiter zu finden.
Unterschiedliche Ansichten herrschten über die Frage der „Verböhmung“. Hier verlief die freundliche Linie zwischen „Die ,Verböhmung‘ ist notwendig, denn nur mit Klappenflöten kann auch mit anderen Instrumentalensembles musiziert werden“ und „Die Spielmannsflöte hat eine große musikalische Tradition, die es zu erhalten und weiterzuführen lohnt.“ Die Frage, inwieweit Verbindungen zur Weltmusik hergestellt werden können, war, wie andere Themenfelder auch, angesichts der Kürze der Zeit nicht in Ansätzen zu beantworten. Deshalb wurde vereinbart, sich ein weiteres Mal zu einer Spielleutekonferenz zu treffen.
(Eva Luise Roth)
Foto: Intensive Gespräche bei der Spielleutekonferenz am 19. September 2015 in der Landesmusikakademie NRW in Heek. Foto: Bernhard van Almsick