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Studio Musikfabrik brachte "Licht und Schatten" nach Erftstadt

Im Erftstädter Anneliese Geske-Musik- und Kulturhaus präsentierte „Studio Musikfabrik“, das Landesjugendensemble für Neue Musik von Ensemble Musikfabrik und Landesmusikrat NRW, die Ergebnisse seiner ersten diesjährigen Arbeitsphase. Es war durchaus nicht selbstverständlich mit einer spielfähigen Besetzung anzutreten, denn anders als ein Ensemble mit dreißig Akkordeons oder mit dreißig Zupfinstrumenten kann man bei den speziellen kammermusikalischen Besetzungen nicht so leicht auf die eine Spielerin oder den anderen Spieler verzichten und trotzdem repertoirefähig bleiben. Die Corona-Pandemie macht auch vor der Neuen Musik nicht Halt. Doch das Konzert gelang.  

Mit großer Bravour realisierte das Ensemble unter Leitung von Peter Veale die vertrackte „Chiffre VI“ von Wolfgang Rihms unter genauer Beachtung von dessen besonderen Vortragsanweisungen. Ein „langsames qualvolles Glissando“ und die „höchsten und hässlichsten Töne“ der Es-Klarinette machten deutlich, dass es Rihm nicht um Klangschönheit, sondern um eine lebensfrohe Atmosphäre geht – die im Erftstädter Forum durchaus entstand.  

Hinzu kamen kleiner besetzte Kabinettstücke von Liza Lim, „Inguz“ für Klarinette und Violoncello, und von Klaus Huber, „Schattenblätter“ für Bassklarinette, Violoncello und Klavier, aber auch das „Oktett“ von Isang Yun für Klarinette, Fagott, Horn und Streichquintett. Peter Veale interpretierte es als Kaleidoskop einzelner Klänge, die in ihrer Summe einen unendlichen Fluss zu formen schienen. 

rvz

Fotos: Konzert von "Studio Musikfabrik" unter Leitung von Peter Veale am 24. April 2022 im Annelise Geske Musik- und Kulturhaus Erfstadt; Fotos: Thomas Ahrendt, Studio 157, Köln.