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Tagung „Kirchenmusik in den Gemeinden“ forderte eine Anerkennung des Kirchenmusikers in der Mitte des pastoralen Auftrags

„Kirchenmusik in den Gemeinden“: Richard Mailänder, Kirchenmusikbeauftragter des Erzbistums Köln, erläuterte in seiner Eröffnung des zweitägigen Symposiums von Erzbistum Köln, Evangelische Landeskirche, Landesmusikrat NRW, Arbeitsgemeinschaft für rheinische Musikgeschichte und Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf am 21. Juni 2018 im Maxhaus Düsseldorf, dass der Fokus zwei Tage lang dem tatsächlichen kirchenmusikalischen Leben in den Gemeinden gelten solle.

Es sollte also weniger der Blick von oben und weniger das Geschehen in den Zentren reflektiert, als das facettenreiche Bild der Arbeit vor Ort entstehen. Man muss sagen, dass dies den zehn Impulsreferenten eindrucksvoll gelungen ist. Zwei Tage lang bilanzierten sie den Stand der Kirchenmusik in den Gemeinden, analysierten Probleme, suchten Lösungen und Zukunftsperspektiven.

Manche plädierten für eine weite stilistische Spannbreite des Kirchenmusikers, der auch mit populären Musikformen Gemeindemitglieder bei ihren musikalischen Affinitäten abholten müssten. Das erfordert eine entsprechende Vielseitigkeit in der Ausbildung bzw. stellt Fortbildungsbedarf bei vielen, die schon lange im Berufsleben stehen. Andere verwiesen darauf, dass der Kirchenmusiker in dem Genere, das er am besten beherrscht, die höchste künstlerische Leistung und damit auch am meisten Authentizität zeige. Und gerade dadurch werde er für Gemeindemitglieder überzeugend. Viele fühlten sich dabei in die Ausführung des pastoralen Auftrags vor Ort unzureichend einbezogen. Andere schilderten, dass der Bezug zu den Gemeindemitgliedern immer schwieriger werde, wenn die örtlichen Bereiche für die sie zuständig sei, immer größer und immer mehr Kirchtürme umfassen würden.

Mit fachtheologischen Vorträgen begleiteten Professor Dr. Peter Bubmann von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Musikwissenschaftler Professor Dr. Michael Heinemann von der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden das Symposium. Bubmann kritisierte den Ansatz der Tagung als zu werkbezogen. Wer die Kirchenmusik musikwissenschaftlich vom Werk und dessen Aufführung aus denke, reduziere sie. Tatsächlich müsse sie aus dem Wesen der Gemeinde und des Pastoralauftrags heraus verstanden werden. Und die Gemeinde, so beide Theologen, sei mehr als die Schar der Gottesdienstbesucher, sondern seien diejenigen, die vom Pastoralauftrag erreicht werden müssten.

rvz

Fotos: Schwester Marie-Gabrielle, Köln; Dominik Sustek, Köln; Begrüßung durch Richard Mailänder; Arbeitsgruppe mit Moderator Georg Wiesemann; Fotos: LMR NRW.