Kultur digital zu erleben ist heute fast selbstverständlich. Kultur digital und gleichzeitig inklusiv zu erleben nicht unbedingt. Die Verbindung von Digitalität und Inklusion kann neue Möglichkeiten eröffnen – für alle! Doch digitale Angebote sind nicht immer barrierefrei. Die LVR-Kulturkonferenz stellt am 28. Juni 2021 aktuelle Projekte zur Diskussion und bietet praktische Lösungsansätze: Damit Digitalität und Inklusion zum Motor für Innovation werden können.
Zum Auftakt blickt Dr. Tom Bieling, Designforscher und Autor, auf In- und Exklusionsmechanismen von Gestaltungsprozessen, in denen Behinderung nicht als limitierend erachtet wird, sondern die Ausgangslage für Produkte und Angebote bildet. In den folgenden Best-Practice-Beispielen wird unter anderem die Kunstinstallation des Künstlers Tomás Saraceno "in orbit" im Düsseldorfer K21 präsentiert, die in einer Virtual Reality-Anwendung für Menschen mit Behinderung erfahrbar wird. Weitere Beispiele greifen dabei vielfältige digitale, hybride und analoge Formate kultureller und künstlerischer Projekte auf, die ganz neue Möglichkeitsräume eröffnen. Inhalte und Fragen aus den Kurzvorträgen werden in der Gesprächsrunde "Digitalität und Inklusion: Ein Realitätscheck" im Dialog mit Menschen mit Behinderung, vertieft. Unter anderem wird über Hürden und Lösungen im Bereich Webangebote und Gaming diskutiert.
Über die Chancen, Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten für das Thema Inklusion und Digitalität in der öffentlichen Kulturdebatte diskutiert die abschließende Talkrunde mit Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege. In vier Workshops am 29. und 30. Juni werden die Kenntnisse rund um die Barrierefreiheit im Internet und in Sozialen Medien, Multimediaguides und neue digital-inklusive Kulturprojekte vermittelt.
Die Tagung wird von Ninia la Grande moderiert und fachlich durch kubia-Mitarbeiterin Annette Ziegert begleitet, die im Rahmen der Workshop-Tage gemeinsam mit Jenny Bohn von Burg Hülshoff am 30.06. ein Angebot zu digitalen inklusiven Formaten der Kunst- und Kulturvermittlung machen wird.