„Tanz“ war das Motto der jüngsten Arbeitsphase des Landesjugendorchesters NRW. Am 11. November gastierte das Orchester unter Leitung von Joseph Bastian in der Stadthalle Troisdorf. Gut aufgelegt boten die jungen Musikerinnen und Musiker die pittoreske Balletmusik zu Petrouchka von Strawinsky, die die Klangfarbenpracht des Orchesters prächtig zur Geltung brachte und hohe Anforderungen des Zusammenspiels an das Ensemble in weit auseinander gezogenen Aufstellung stellte.
In sinnlicher Kontrastwirkung rauschten dann die vollen Streicherklänge von Brahms' Ungarischen Tänzen durch den Saal - eine Interpretation, die geradewegs in den Bauch des Publikums ging. Mit den Rheinischen Kirmestänzen von Bernd Alois Zimmermann bot das Orchester eine Seltenheit des Konzertrepertoires. Die Bläsergruppen des Orchesters zelebrierten einen Balance-Akt zwischen Zimmermanns breitenwirksamer Huldigung an das Volkstum und seiner sperrigen Avantgarde-Behandlung der Blasinstrumente.
Nach Camille Saint-Saëns' "Danse macabre" und Leonard Bernsteins "3 Dance Episodes from „On the town'" gab es zum Schluss des Programms den populären Danzón no. 2 von Arturo Márquez und damit wiederum einen Balanceakt, einen zwischen kubanischen Rhythmen, spanischen Tanzformen und sinfonischer Ernsthaftigkeit. Agnes Rottland führte als Moderatorin durch das Programm. Zum Konzert gab es ein Programmheft, das Musikerinnen und Musiker aus dem Orchester gestaltet und auch mit eigenen Zeichnungen versehen hatten.
Das Landesjugendorchester NRW steht in der Trägerschaft des Vereins zur Förderung von Landesjugendensembles NRW und des Landesmusikrats NRW, es wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert.
rvz