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Verabschiedung von Prof. Dr. Werner Lohmann als Präsident des Landesmusikrats NRW

18 Jahre war Werner Lohmann Präsident des Landesmusikrats NRW. Im September diesen Jahres trat er nicht mehr zur Wahl an und überließ den Dachverband seinem Nachfolger Reinhard Knoll. Am 10. Oktober kamen im Theater Duisburg Delegierte des Landesmusikrats, Partner und Verbündete sowie viele Ehrengäste zusammen, um Werner Lohmanns Amtszeit zu würdigen. Hausherr Alfred Wendel, Intendant der Duisburger Philharmoniker, stellte anerkennend heraus, wie sehr man sich auf den Präsidenten bei kulturpolitischen Herausforderungen verlassen konnte.

Als die Bühnen von Düsseldorf und Duisburg zusammengelegt werden sollten, war Lohmann mit dabei, den Widerstand gegen eine sinnlose Sparpolitik zu mobilisieren. Auch als die Stadt Duisburg einen Plan vorlegte, wie die Kunst- und Musikschule binnen weniger Jahre auf ein zuschussfreies Institut gestutzt werden könnte, engagierte sich der Landesmusikrat NRW zuvorderst.

 

Staatssekretär Bernd Neuendorf vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport attestierte Lohmann, dass er aus dem Landesmusikrat ein Forum geformt habe, auf dem sich unterschiedlichste Musikszenen begegnen und vernetzen würden. Die konstruktive und enge Partnerschaft mit der Landesregierung zeige sich u.a. im regelmäßigen Abschluss von Zielvereinbarungen, in der Vereinbarung der Landesregierung mit der verbandlichen Laienmusik sowie in der kontinuierlichen Arbeit der Landesjugendensembles und der Jugendmusikwettbewerbe.

 

Reinhard Knoll brachte in seiner Laudatio Erfolge des Landesmusikrats mit persönlichen Eigenschaften Lohmanns in Verbindung. Wer einmal mit ihm in der Küche ein Mahl zubereitet habe, wisse, wie Organisationsfähigkeit und Ordnungsprinzipien zu erstaunlichen Ergebnissen führen könnten.

 

Erlesen war das musikalische Programm der Feierstunde: Die Violinistin Clara-Saeco Burkhardt und die Cellistin Paula Madden (Musikschulen Hochsauerland und Soest) rissen das Publikum schon mit dem ersten Stück von den Sitzen, denn Johan Halvorsens Passacaglia über ein Thema von Georg Friedrich Händel hört man nur selten noch energetischer und mitreißender. Klangfarbenreich folgten zwei Stücke aus den „Huit Morceaux“ op. 39 von Reinhold Glière. Clara-Saeco Burkhardt ist Konzertmeisterin des Landesjugendorchesters NRW, das gerade in einer Arbeitsphase Prokofieffs erstes Violinkonzert und Bruckners Neunte einstudiert, und auf eine Konzertmeisterin verzichtet man da ungern. Doch als Gruß des Orchesters an den scheidenden Präsidenten lud die Projektleiterin des Orchesters Rita Menke die Violinistin ins Auto, fuhr sie von Nottuln nach Duisburg und danach sofort ans Brucknersche Pult zurück.

 

Auch das Jugendjazzorchester NRW probt gerade, wollte aber auch seine Referenz erweisen. Drum bot dessen Geschäftsführer Thomas Haberkamp ein Trio an Ehemaligen auf: Christian Mehler, Flügelhorn, Caris Hermes, Kontrabass, und Jakob Lüffe, Klavier, brachten zwei Jazzstandards ins Theater Duisburg, Jimmy McHughs “On The Sunny Side Of The Street” und Henry Mancinis “Days Of Wine And Roses” – damit musikalische Arrangements von Textvorlagen, die sich mit den sonnigen Seiten des Lebens nach getaner Mühsal, aber auch mit der Dauer des Glücks beschäftigen.

 

Musikalische Höhepunkte bot das Minguet Quartett. Ulrich Isfort, Annette Reisinger, Aroa Sorin und Matthias Diener arbeiten seit vielen Jahren mit Werner Lohmann in unterschiedlichen Verbindungen zusammen. Mit einer fesselnden Interpretation des komplexen Kopfsatzes aus Johannes Brahms' Streichquartett op. 51 Nr. 1 krönten sie die Feierstunde und mit dem “Sonnenaufgang” aus Joseph Haydns Streichquartett op. 76 Nr. 4 gaben sie Werner Lohmann einen Gutteil Optimismus mit in ein Leben, das vom Landesmusikrat nicht gänzlich frei sein wird, denn dessen Mitgliederversammlung wählte Lohmann im September zum Ehrenpräsidenten.

 

Dieser bedankte sich bei den Besuchern und Mitwirkenden des Festakts mit einem gelassen optimistischen Blick auf die weitere Entwicklung des nordrhein-westfälischen Kulturlebens. Mancher Standard der öffentlichen Finanzierung werde sich nicht halten lassen, Anderes wiederum lasse sich ausbauen. Flexibilität sei gefordert und da wisse er den Dachverband nordrhein-westfälischer Musikverbände gut aufgestellt. Besonders dankte er der Landesregierung für das stets konstruktive Miteinander.

 

Der Dank der Organisatoren des Festakts gilt zudem den beiden Verbänden der Sparkassen in Nordrhein-Westfalen. Die Förderer von Jugend musiziert NRW seit über fünfzig Jahren hatten auch diesen Festakt unterstützt.

rvz

 

Fotos: Das Minguet Quartett - Annette Reisinger, Ulrich Isfort, Aroa Sorin und Matthias Diener - zusammen mit Reinhard Knoll im Theater Duisburg; Staatssekretär Bernd Neuendorf, Ehrenpräsident Werner Lohmann und der Leiter der Musikreferats im Kulturministerium Thomas Baerens im Foyer des Theaters Duisburg; Clara-Saeco Burkhardt und Paula Madden interpretieren Johan Halvorsens Passacaglia über ein Thema von Georg Friedrich Händel; Werner Lohmann im Opernfoyer. Fotos: LMR NRW.