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Wahl einer neuen Intendanz des WDR: Der Kulturrat NRW hält eine entschiedene Stärkung kultureller Inhalte im WDR für unerlässlich

Am 27. Juni findet in Köln die Wahl der neuen WDR-Intendanz statt. Die Findungskommission des Rundfunkrats hat zur Wahl vorgeschlagen: Katrin Vernau, jetzige WDR-Verwaltungsdirektorin, WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn, Helge Fuhst, Zweiter Chefredakteur von ARD-Aktuell, und den ZDF-Studioleiter Nord- und Mittelamerika Elmar Theveßen. Der WDR-Rundfunkrat, ein Gremium aus 55 Ehrenamtlichen, überwiegend von verschiedenen zivilgesellschaftlichen Interessengemeinschaften entsandt, wird über die Personalie entscheiden.

Der Kulturrat NRW nimmt die anstehende Wahl zum Anlass, auf die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Kultur hinzuweisen. Wer auch immer mit der Führung des größten Senders innerhalb der ARD betraut wird, muss die Erfüllung des Kulturauftrages als zentrale Aufgabe begreifen. Dieser Kulturauftrag wurde durch den 3. Medienänderungsstaatsvertrag ausdrücklich hervorgehoben. Die entschiedene Stärkung kultureller Inhalte in der Berichterstattung wie in der Produktion, aber auch eine bessere Präsentation und Auffindbarkeit im Digitalen, ist unerlässlich. Der WDR übernimmt im Westen zudem in Ermangelung überregionaler Feuilletons deren meinungsbildende Aufgabe. Gerade in Zeiten, in denen multiple Krisen viele Menschen verunsichern, muss ein qualitativer und gleichzeitig zeitgemäßer (Kultur-)Journalismus gewährleistet sein. Daher muss auch die Finanzierung des Auftrags durch das verfassungsrechtlich festgelegte Verfahren der Rundfunkgebührenfestsetzung gesichert bleiben. Die demokratiestützende Funktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kann nicht oft genug betont werden.

Neben ihrer übergeordneten gesellschaftlichen Funktion zeichnen sich die öffentlich-rechtlichen Sender durch ein weiteres Merkmal aus: Der WDR ist im bevölkerungsreichsten Bundesland selbst ein zentraler und traditionsreicher Akteur in der Kultur und damit Auftrag- und Arbeitgeber für Kulturschaffende wie für freie Journalist*innen. Er hat damit eine große volkswirtschaftliche Relevanz für den Kulturstandort. Der WDR muss seiner Verantwortung für die Kultur in NRW in die Zukunft hinein gerecht werden.

Die Transformation des WDR und der ARD wird auch für Tom Buhrows Nachfolger*in im Fokus stehen. Die Umsetzung der anstehenden Reformen darf sich nicht auf finanzielle Fragen beschränken. Die Programmqualität muss das Movens der künftigen Leitung sein – der Sender soll (so formulierte es der Zukunftsrat Anfang 2024) „die kulturell-föderale Vielfalt in Deutschland publizistisch abbilden“.

Es gilt, den Kulturauftrag des Rundfunks im Hinblick auf Kulturkanäle und Mediatheken, auf Programminhalte und Produktionen, auf den Erhalt der Klangkörper sowie auf Kooperationen mit Kulturveranstaltern in der Region zu vertreten und fortzuentwickeln.

Lorenz Deutsch, Vorsitzender Kulturrat NRW

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Kulturrat NRW / Parkgürtel 24 / 50823 Köln
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