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1.080 junge Musikerinnen und Musiker treffen sich in Essen bei Jugend musiziert NRW

Der Landeswettbewerb prägt einen guten Teil des Stadtbildes: Vor der Folkwang Universität der Künste, vor der Folkwang Musikschule und vor der Philharmonie Essen sieht man Menschengruppen mit Instrumentenkoffern, ratgebende Helferinnen und Helfer sowie Roll-Ups- mit Jugend musiziert- und Sparkassen-Logos. 1.080 Teilnehmende kommen mit Eltern, Musikunterrichtenden und Fans zu den Wertungen. Alle Wertungen sind öffentlich und manche Räume sind regelrecht belagert. Besonders beliebt: Die Aula der Musikschule mit den Popsong-Auftritten, deren Jury mit beeindruckender Lässigkeit das ständige Hin- und Her an ihrem Tisch hinnimmt und deren Juryvorsitzender Walter Lindenbaum teils wie ein Verkehrslotse wirkt. Der Vorraum der Musikschulaula ist praktischerweise auch Café-Fläche und wird während Jugend musiziert zur Vernetzungsfläche. Die Stimmung beim Landeswettbewerb Jugend musiziert NRW war an den ersten drei Tagen 21. bis 23. März heiter und konzentriert zugleich.

Für positive Rahmenbedingungen sorgen die Fachjurys, deren Vorsitzende durchweg fürsorglich die Teilnehmenden zu Beginn des Auftritts geleiten, ein umfangreiches Helferteam, das Samantha Bockstegen und Projektleiter Michael Bender koordinieren, der allgegenwärtige und nie um Rat und Tat verlegene Vorsitzende des Landesausschusses Raphael Amend und nicht zuletzt die Geldgeber, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, die nordrhein-westfälischen Sparkassen und das Kulturdezernat der Stadt Essen. Deren Dezernent Muchtar Al-Ghusain sandte herzliche Grüße in ein abendliches Zusammentreffen aller Jurorinnen und Juroren: “Allen Organisatorinnen aus Folkwang Uni und Folkwang Musikschule sowie vom Landesausschuss Jugend musiziert danke ich herzlich für den Einsatz und das Engagement und wünsche dem diesjährigen Landeswettbewerb nunmehr gutes Gelingen, viele glückliche bzw. mindestens zufriedene Teilnehmer*innen und möglichst viele Preisträger*innen mit Weiterleitung zum Bundeswettbewerb.”

Letzteres hat an Komplikation gewonnen. Nicht nur, dass man mit 23 von 25 Punkten im Landeswettbewerb nicht mehr zum Bundeswettbewerb gelangt, hat sich die Geschäftsleitung des Bundeswettbewerbs auch ausbedungen, Kontingente an Weiterleitungen Kategorie für Kategorie vorzugeben, die nicht überschritten werden dürfen. Es gibt geringe Flexibilisierungen, doch ist nicht gewährleistet, dass alle Preisträger mit 24 oder 25 Punkten im Bundeswettbewerb antreten können. Für die weiteren beiden Tage des Landeswettbewerbs bis Dienstagabend bleibt es spannend, ob Ungemach durch diese Regelung, die die Träger der Landeswettbewerbe nur hinnehmen konnten, verhindert werden kann.

Für Projektleiter Michael Bender ist es der letzte Landeswettbewerb vor dem Ruhestand. Er war nicht wenig überrascht, als sich eine Wertung der besetzungsoffenen Kategorie “Jumu Open” als eine vom Helferteam inszenierte Perfomance zu seinem Abschied entpuppte. Als die Jury den Fake erkannte, ließ sie grinsend die Stifte sinken. Nach dem Happening, das 25 Punkte mühelos verdient hätte, wäre gewertet worden, schloss sich ein Empfang an, bei dem als Devotionale an den Projektleiter ausschließlich Cola light gereicht wurde.

Am Sonntagabend präsentierte der Wettbewerb im RWE-Pavillon, dem kleinen Saal der Philharmonie Essen, ausgesuchte musikalische Leistungen der Jüngsten des Wettbewerbs. Insa Backe moderierte, assistiert von vier jungen Sängerinnen aus Remscheid. Auch in diesem Jahr staunten viele im Publikum, welche musikalische Fertigkeit 11- bis 12-Jährige erreichen, wie kommunikativ sie im Ensemble agieren und welche Ausstrahlung sie auf einer Bühne entwickeln können.

Informationen und Ergebnisse unter https://www.jugend-musiziert.org/wettbewerbe/landeswettbewerbe/nordrhein-westfalen/ergebnisse sowie in einer Jumu-App, die man im App-Store herunterladen kann. 

rvz

Fotos: Die Akkordeonistin Johanka Juklová, hier in der Philharmonie Essen, erreichte am 21. März 25 Punkte mit Nominierung zum Bundeswettbewerb; Ausschussvorsitzender Raphael Amend verliest Ergebnisse am 23. März im RWE-Pavillon; Bühne im RWE-Pavillon vor Beginn des Konzerts der Jüngsten am 23. März; Projektleiter Michael Bender nach der Performance zu seiner Verabschiedung am 22. März in der Folkwang Musikschule; Fotos: LMR NRW.