Mit einem zweistündigen Abschlusskonzert endete am 14. Juni der 40. Pfingstlehrgang des Deutschen Harmonika Verbandes NRW, der seit dem 10. Juni in der Musischen Akademie Remscheid stattfand. Durchaus beeindruckend war das, was die 125 Kursteilnehmer im Saal der Akademie präsentierten. Das galt zumal für den Dirigierkurs von Sabine Kölz und Tobias Dalhof: Musikerinnen und Musiker aus einem Projekt-Ensemble traten nacheinander an das Dirigentenpult und dirigierten kurze Stücke, mal verhalten und vorsichtig, mal umsichtig jeden Interpreten fixierend, mal impulsiv und treibend, durchweg mit einem viel versprechenden "standing".
Die Ausgangsgrundlage des Kurses, also die Vorbildung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ist sehr unterschiedlich, was die Dozentinnen und Dozenten jedes Jahr auf das Neue nehmen müssen. Hans-Günther Kölz entlockte dem Orchester des Lehrgangs großartige Interpretationen von Piazollas "La Muerte del Angel" und Gershwins "Summertime" als Variationenkomposition von Wolfgang Ruß (Foto). Hedy Stark-Fussnegger dirigierte ein Projektorchester, das aus ihrem Kurs "Das geht ins Ohr" entstanden war. Es kümmert sich speziell um Unterhaltungsmusik und präsentierte den "Tango sentimentale" von Rudolf Würthner, die "Aquarelli cubani" von Wolfgang Ruß und "Nur für Dich" von Helmut Herold. Ein Kurs von Heinz Hox, der speziell dem Thema "Performance" zugedacht war, zelebrierte einen melancholischen Tango von Pablo Ziegler, dem langjährigen Pianisten Piazollas. Und ein weiterer Kurs von Stephan Hippe machte seinem Titel "Very British" mit Auszügen aus den Enigma-Variationen von Edward Elgar sowie dem "Jupiter" aus den "Planets" von Gustav Holst Ehre.
Wieder gab es eine Instrumentenwerkstatt, diesmal unter dem Titel "Das Akkordeon in der Jahres-Inspektion" von Tristan Kindel. Wichtig war allen Teilnehmern: Auch im 40. Lehrgang war der Geist der Akkordeon-Familie von Remscheid überall zu entdecken, so Matthias Hennecke. Im nächsten Jahr, so blickt Hennecke in die Zukunft, soll der Pfingstlehrgang nach einem ähnlichen Konzept stattfinden, aber auch ein Modul aufweisen, dass als Weiterbildung für fortgeschrittene Dirigenten dienen kann.
Organisatoren waren Matthias Hennecke und Isolde Alka. Als besonderer Gast hielt Jochen Haussmann, Präsident des Deutschen Harmonika-Verbands, einen Impulsvertrag, der in eine Aussprache über das Verbandsleben überging. Mit dem 40. Lehrgang zieht sich nun Isolde Alka von der aktiven Organisationsarbeit zurück und überlässt Hennecke das Feld. Mehrfach wurde sie im Lehrgang geehrt, ein Transparent „Danke Isolde“ hing an der Rückwand des Saals, an den Abenden führten Ensembles Stücke aus ihrem Arbeitsleben auf, und am Schluss des Abschlusskonzerts erhielt sie unter Ovationen Pfingstrosen in großvolumigen Behältern.
Die Veranstaltung wurde vom Landesmusikrat NRW und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport gefördert.
rvz
Foto: Hans-Günther Kölz dirigiert das Lehrgangsorchester in Remscheid, Foto: LMR NRW.