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Andreas Wagners „Fraktale X“ in der Kölner Musiknacht

Das „Projektensemble 05“, ein Ensemble der Kölner Gesellschaft für Neue Musik mit Laien- und professionellen Musikern, brachte im Museum für angewandte Kunst „Fraktale X“ von Andreas Wagner zur Uraufführung. Vorbereitet von John McAlpine, organisiert von Albrecht Zummach und geleitet vom Komponisten selbst nahmen 33 Musiker das Museum mit Klang und Bewegung in Besitz.

Zwischen improvisatorischer Performance und gefügter Komposition agierte die heterogene Gruppe mit leidenschaftlicher Lust an der Aneignung von Architektur. Bewegung, instrumentale Klänge, Geräusche von Textil, Stein und Holz, aber auch das durchdringende Knacken Dutzender von Knackfrösche erweckten den Museumsbau zu einem anderen Leben. „Fraktale X“ war Teil der 7. Kölner Musiknacht und wurde vom Landesmusikrat NRW aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW gefördert.

Als ein „schillerndes Schaufenster“ des Schaffens der freien Szene bezeichnete Dr. Rainer Nonnenmann, Sprecher des Initiativkreises freie Musik, die Musiknacht in seinen Eröffnungsworten. In der Tat ergab sich in gut 100 Konzerten ein breites Spektrum an künstlerischen Leistungen der vielen in Köln lebenden Künstler. Die Programme zentrierten sich in diesem Jahr um den Themenschwerpunkt Stimme.

Zu den vielen Beiträgen zählte ein neues Werk von Simon Rummel, „Das große Ja“ für Großes Gläserspiel, Mezzosopran und Klarinette“ in der Kartäuserkirche. Ein Ensemble des Komponisten ließ mit benetzten kreisenden Fingern kristallklare Klänge durch Gläser entstehen. Die Klänge verschoben sich in einander, verdichteten sich in schneidenden Interferenzen und vereinigten sich mit den Klarinettentönen von Leonhard Huhn und dem Mezzosopran von Raminta Babickaite-Gloger, die ihre Stimme in unmerklichen Crescendi aus den Klangflächen herausstrahlen ließ.

In St. Agnes schufen Agnes Erkens und Erdal Aslan sephardische und orientalische Gesänge aus der Zeit des spanischen Regenten Alfonso X El Sabio in neuen Versionen. Die ausdrucksstarke Sängerin wurde von Aslan mit Saz und Oud ebenso diskret wie stimmungsvoll begleitet. Neben vielen weiteren Veranstaltungen entließ kurz vor Mitternacht der „Romantische Chor Köln“ in der Trinitatiskirche seine Besucher mit Brahms’ „Nachtwache“, „Waldesnacht“ und anderen schwermütigen Gesängen des 19. Jahrhunderts in das Nachtschwärmen des Heumarktviertels.

Die Leitung der Organisation lag in den Händen von Maria Spering, beauftragt vom Initiativkreis Freie Musik. Als dessen Partner beteiligten sich KölnTourismus sowie als Medienpartner der Kölner Stadt-Anzeiger und WDR 3. Zu den Unterstützern zählten neben dem Landesmusikrat der Oberbürgermeister der Stadt Köln, die Stabstelle Events und das Kulturamt der Stadt Köln, die SK-Stiftung Kultur, die Sparkassen Kulturstiftung Rheinland und die RheinEnergie-Stiftung Kultur.

rvz

Fotos: Komponist Andreas Wagner und Organisator Albrecht Zummach mit Knackfröschen nach der Uraufführung von „Fraktale X“ im Museum für angewandte Kunst Köln. Leonhard Huhn (links) und Raminta Babickaite-Gloger (rechts) im Großen Gläserspiel Simon Rummels. Fotos: LMR NRW.