Mit knapp unter 1200 jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der 52. Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ NRW um ca. 11,5 % kleiner als der kategoriengleiche Vorgängerwettbewerb von 2012, damals in Köln (1334 TN). Waren es damals 347 Jugendliche, die zum Bundeswettbewerb entsandt wurden, so können sich in diesem Jahr 286 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Reise nach Hamburg freuen (Bundeswettbewerb vom 22. – 28. Mai 2015).
Betrachtet man den Anteil derer, die durch das Erreichen von 23 oder mehr Punkten die Zulassung erreichten an der Gesamt-Teilnehmerzahl, so könnte der Rückgang dieses Anteils um 2,4 Prozentpunkte natürlich leicht darauf zurückzuführen sein, dass die Jurys strenger werteten oder – noch schlimmer – dass die Leistungen 2015 schwächer waren. Das ist aber nicht der Fall, vielmehr ist zu verzeichnen, dass der Anteil an „kleinen“ Teilnehmerinnen und Teilnehmern, also die der Altersgruppe II zugenommen hat. Diese können aber nicht weitergeleitet werden.
Dieser Trend ist auch in den Regionalwettbewerben zu verzeichnen: Junge und jüngste Musikerinnen und Musiker gibt es genügend, der Reiz des Selbermachens ist also ungebrochen. Später jedoch sinkt das Interesse am Musizieren oder die zur Verfügung stehende Zeit hierzu. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Altersgruppen V und VI, vor zehn Jahren noch das Rückgrad des Wettbewerbs, nehmen in ihrer Anzahl stark ab. Hierzu die Gründe zu suchen ist ein komplexes Unterfangen, das derzeit innerhalb verschiedener Gremien bei „Jugend musiziert“, bei Musikschulen und darüber hinaus betrieben wird.
Der Düsseldorfer Wettbewerb strahlte bei allen Beteiligten gute Laune aus. Die Juroren waren mit dem Gebotenen mehr als zufrieden, die Jugendlichen fanden gute bis beste Bedingungen für ihr Vorspiel vor. Besonders herausragend zu nennen sind hier der Lambertussaal, der Hentrich-Saal der Tonhalle und der Partikasaal der Robert-Schumann-Hochschule. Authentisches Flair für „Musical“ und „E-Bass“ bot die Jazzschmiede, und ein Beitrag mit Orgel und Ensemble konnte kurzerhand in den Chorraum der spätgotischen Lambertuskirche verlegt werden.
Das Team aus über 40 „guten Geistern“ rund um die Wertungsstätten leistete auch 2015 wieder ganze Arbeit und das immer mit guter Laune, die auf die jugendlichen Musikerinnen und Musiker abfärbte. Besonders zu danken ist auch in diesem Jahr wieder den Sparkassen, die über ihr finanzielles Engagement hinaus in Düsseldorf auch eigene Räume für Gitarrenwertungen zur Verfügung stellte, insbesondere den Sparkassenverbänden in Westfalen-Lippe und im Rheinland sowie dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW für die Förderung und oft auch aktive Unterstützung.
Das Team des Wettbewerbs freut sich auf den 53. Durchgang vom 4. bis zum 8. März 2016, dann erstmals in Detmold.
mb
Fotos: In der Robert-Schumann-Hochschule spielten am 5. Tag des Wettbewerbs Baglama-Spieler, hier Nihat Iman, ein Schüler von Yusuf Caner an der Niederrheinischen Kunst- und Musikschule Duisburg; im Partika-Saal der Hochschule spielten zwischen Halden von Perkussionsinstrumenten die Schlagzeuger, hier Max Middendorf, Maximiliam Nordmeyer und Philipp Nordmeyer; und die Jazzschmiede zog die Musical-Künstler an, Lena Jansen sang aus "Dem kleinen Horrorladen"; Fotos: LMR NRW.