Der Workshop "Chor interkulturell: türkisch-libanesisch-deutsch" des Programms „Brückenklang“ führte fünfzig Sängerinnen und Sänger am 13. November in die Musikschule Oberhausen. Ein dreiköpfiges Dozententeam erarbeitete mit ihnen ein Repertoire von türkischen, deutschen und libanesisch/arabischen Liedern, wobei es in die jeweilige Musikkultur einführte, Skalen mit entsprechenden Intonationsübungen erklärte, Aussprache übte und Formzusammenhänge vermittelte.
Enver Yalçin Özdiker führte zunächst in die türkische Musikkultur ein. Er hatte sich für die Einstudierung einiger Lieder ein kleines Instrumentalensemble an seine Seite geholt: Efi Schlosshauer-Özdiker an der Violine, Ahmed Bektas am Oud und Mustafa Alp Atac am Kanun, wobei die Demonstration des hackbrettähnlichen Instruments besondere Aufmerksamkeit hervorrief. Hausherr und Chorleiter Volker Buchloh stellte dem deutsche Lieder zur Seite, so „Über sieben Brücken musst Du gehen“ von Karat und „Die Verträge sind gemacht“ von Marius Müller-Westernhagen, dessen Refrain „Freiheit, Freiheit“ in Buchlohs vierstimmigem Satz die deutschen und türkischen Teilnehmer mit besonderem Genuss sangen.
Auch das niederdeutsche Volkslied "Jan Hinnerk up de Lammerstraat" löste Begeisterung aus. Rabih Lahoud erläuterte die libanesische Musikkultur ein und übte mit den Teilnehmern u.a. sein Lied "änä haun" („bin jetzt hier“) ein. Die Blöcke begann jeweils mit Stimmbildungphasen, die vor allem Rabih Lahoud ungemein suggestiv gestaltete. Der Landesmusikrat richtete den Workshop zusammen mit der Landesmusikakademie und dem Chorverband NRW aus, dessen Präsidentin Regina van Dinther mitsang und zusammen mit Robert v. Zahn die interkulturellen Ziele der Partner den Teilnehmern erläuterte.
rvz
Fotos: Rabih Lahoud im Chorworkshop des Programms "Brückenklang" am 13. November 2016 in der Musikschule Oberhausen; Fotos: Michael Gornig, Chorverband NRW.