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chor.com mit interkulturellen Projekten aus NRW

Rund 40 Stunden Konzerte, über 120 Workshops, 3 Meisterkurse sowie zahllose Möglichkeiten, sich auszutauschen bot die Chor.com in ihrer vierten Ausgabe vom 14.-17. September in Dortmund. Sie ist das größte Branchentreffen der Chorszene hierzulande. Neben einer Bühne der Westfallenhallen Dortmund standen die beiden Stände von Landesmusikrat NRW und Chorverband NRW. Sie orientierten über die musikalischen Projekte mit Flüchtlingen, die der Landesmusikrat fördert und begleitet, und über Sonderprojekte des Chorverbands.

Sandra Hoch (Landesmusikrat NRW) präsentierte ihre Studie zu den Gelingensbedingungen von Musikprojekten der Integration. In sie fließen Erkenntnisse aus über 120 durch den Landesmusikrat NRW geförderten Musikprojekten mit Flüchtlingen sowie aus Gesprächen mit verschiedenen Akteuren der Flüchtlingshilfe und Trägern von Flüchtlingsunterkünften ein. Regina van Dinther (Präsidentin des Chorverbands NRW) stellte u.a. die Arbeit des Deutsch-Türkischen Projektchors aus dem Verband in praktischer Arbeit vor. Beide Verbände sind durch das interkulturelle Programm "Brückenklang" verbunden, das sie zusammen mit der Landesmusikakademie NRW und in Kooperation mit der LAG Musik und dem Landesverband der Musikschulen in NRW betreiben.

Im Aufgang zur Galerie sang der Deutsch-Türkische Projektchor des Chorverbands unter Leitung von Enver Yalçin Özdiker und Betin Günes Weisen aus beiden Ländern, die die Leiter teils zu mehrstimmigen Arrangements bearbeitet hatten. Handan Keser, Ela Yavuz, Nuray Içli und Esma Görken begleiteten.

In Saal 11 luden Ursula Kerkmann und Beate Glombek zum Workshop "Singen mit Flüchtlingen" ein, den sie für den Landesmusikrat NRW und den Helbling Verlag gaben: Positive Erfahrungen mit Singprojekten in Grundschulklassen waren der Anlass, diese auch auf Vorbereitungsklassen mit Flüchtlingen auszuweiten, denn Singen kann den Spracherwerb hervorragend unterstützen. Die besondere Situation von Flüchtlingskindern stellt Pädagogen vor zusätzliche Herausforderungen. Der Workshop führte deshalb in die Bedeutung des Singens als Medium für den Spracherwerb ein, unter Berücksichtigung eines ganzheitlichen Ansatzes, in dem sich akustische, visuelle, motorische, rhythmische und kognitive Wahrnehmung vereinen.

Im Workshop nahmen die beteiligten Pädagoginnen, Chorleiter, Verbandsvertreter und Akademieleiter die Stellen der Flüchtlingskinder ein. Kerkmann sang mit ihnen Lieder, die den Wortschatz spielerisch erweitern und eine fröhliche Lernatmosphäre erreichen. Der Workshop diente auch der Vorstellung des Unterrichtswerks „Lieder zum Ankommen“, das Ursula Kerkmann für Landesmusikrat und Helbling Verlag erarbeitet. Es stellt Lieder, Tipps, Methodiken und Materialien bereit und soll, gefördert vom nordrhein-westfälischen Kulturministerium, Ende des Jahres erscheinen.

Deutschlandradio Kultur sendete am Abend des 16. Septembers einen Themenabend mit Ausschnitten aus Konzerten, Workshops, Gesprächen und Reportagen. Darunter auch einen Bericht und Interviews aus diesem Workshop.

rvz

Fotos: Auf der chor.com am 16. September 2017 in der Dortmunder Westfalenhalle: der Deutsch-türkische Projektchor unter Leitung von Enver Yalcin Özdiker; Betin Günes und Regina van Dinther vom Chorverband NRW; Workshop "Singen mit Flüchtlingen" mit Ursula Kerkmann (r) und Beate Glombek (l) am 15. September; Sandra Hoch am Stand des Landesmusikrats NRW; Moritz Puschke und Regina van Dinther am Stand des Chorverbands NRW; Fotos: CV NRW, LMR NRW und LMA NRW.