Navigation für Screenreader Zur Hauptnavigation springen | Zum Seiteninhalt springen | Zur Meta-Navigation springen | Zur Suche springen | Zur Fuß-Navigation springen

Das Jugendjazzorchester NRW spielte zum 60. Geburtstag des Dortmunder „Fritz-Henßler-Hauses“

Lange, genau 13 Jahre vor Gründung des Dortmunder Jazzclubs „domicil“, war das „Fritz-Henßler-Haus“ (FHH) in der Ruhrmetropole, damals noch unter dem Namen „Haus der Jugend“, der zentrale Probe- und Veranstaltungsort des unter der Nazidiktatur verbotenen Jazz. Hier formierten sich die ersten Bands, oft unter der Regie des legendären Dortmunder Musikschulleiters Rainer Glen Buschmann.

Bis heute hat der Jazz seinen festen Platz in der Arbeit des FHH. Die Projektleitung des Jugendjazzorchesters NRW (JJO NRW) sowie der „Verein zur Förderung junger Jazzmusiker in NRW e.V.“ führen hier ihre Geschäftsstelle. Der NRW-Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ wird in Kooperation mit der Dortmunder Musikschule und dem Jazzclub „domicil“ ebenfalls vom FHH aus organisiert.

Aus Anlass „60 Jahre Fritz-Henßler-Haus“ wurde am vergangen Sonntag das jährlich stattfindende „Dortmunder Big Band-Festival“ im FHH ausgetragen. Unter dem Titel „Vom Blues zum Groove – die unglaubliche Geschichte des Duke Elligator“, präsentierte das JJO NRW vormittags zusammen mit Erzählerin Barbara Overbeck vom Theater Münster ein Jazzkonzert für Kinder. Die Band begleitete „Duke“, einen netten, aber verfressenen Alligator, der in den Sümpfen des Mississippis lebt, auf seinen Weg durch die Abwasserkanäle nach New York. An der Freiheitsstatue angekommen zieht er anschließend durch die Clubs der Stadt, lernt berühmte Jazzmusiker kennen, darunter auch den berühmten Trompeter mit den „Froschbacken“. Die ganze Geschichte endet in einer furiosen Session im New Yorker Jazzclub „Orange“.

Im Café des FHH fanden sich am frühen Abend ehemalige Mitglieder der „Ale City Jazzband“ zusammen. Diese Formation probte schon 1957 unter Anleitung von Glen Buschmann im FHH, ein denkwürdiger Auftritt von mittlerweile gesetzten Herren Anfang Achtzig, die seinerzeit die Dortmunder Jazzszene entscheidend mitprägten.

Abends gab es ein kompaktes Big Band-Programm. Zunächst spielte die Formationen der Glen-Buschmann-Jazzakademie und des Jaroslav-Ježek-Konservatoriums Prag. Den Abschluss gestaltete das JJO NRW, das Greetje Kauffeld zu Gast hatte. Die holländische Jazzlegende, die u.a. mit Toots Thielemans, Caterina Valente, Kurt Edelhagen und natürlich mit ihrem Duopartner Paul Kuhn auftrat, feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum.

Bis Mitternacht „jammten“ dann noch die „Jungjazzer“ mit den Dortmunder Jazzlegenden der ersten Stunde. Dieses generationsüberschreitende Musizieren dürfte ganz im Sinne des ehemaligen Dortmunder Oberbürgermeisters Fritz Henßler gewesen sein.

(th)

Greetje Kauffeld mit dem Jugendjazzorchester NRW am 9. Oktober 2016 im Fritz-Henßler-Haus Dortmund; Das Jugendjazzorchester NRW spielt zum Jubiläum des Fritz-Henler-Hauses;Fotos: Michael Wiczoreck.