Der letzte Chor im zweiten Preisträgerkonzert wurde mit einer Standing Ovation gefeiert: Der Kammerchor der Hochschule für Musik Detmold überzeugte nicht nur die Jury, die das sehr seltene Urteil von 24,8 von 25 möglichen Punkten vergab, sondern auch das Publikum im voll besetzten Konzerthaus Dortmund. Auch Ministerin Ute Schäfer und Stadtdirektor Jörg Stüdemann standen auf.
Beide hatten noch in ihren Eröffnungsworten ihren Respekt vor der nordrhein-westfälischen Chorszene gezeigt und große Erwartungen an das Programm des Preisträgerkonzerts geschürt. "Die Begeisterung der vielen tausend Sängerinnen und Sänger in Nordrhein-Westfalen für das gemeinsame Singen macht das kulturelle Leben in NRW reicher", sagte Schäfer. Die Grundlage dieses großen Engagements sei eine in vielen Jahren gewachsene Infrastruktur, die sowohl die Ausbildungssituation für Chorleiter wie auch die Auftrittssituation für die vielen hervorragenden Laienchöre kontinuierlich verbessert habe. Ziel der Landesregierung sei es, diese Strukturen weiter zu unterstützen. "Wenn es uns gelingt, für Kinder die Tür zu Kunst und Kultur so früh wie möglich zu öffnen, kann daraus eine lebenslange Bindung werden", erklärte die Ministerin.
Jörg Stüdemann erläuterte im Gespräch mit Moderator Daniel Finkernagel die Pläne der Stadt Dortmund, binnen zweier Jahre aus den schon bestehenden Dortmunder Einrichtungen für das Singen ein Vokalzentrum für das Land zu formen.. Am Vortag hatten Bürgermeister Sauer und der Präsident des Chorverbands NRW Hermann Otto auf der Bühne eine optimistische Sicht in die Zukunft angestellt. Die Bereitschaft und die Freude am Singen bei Kindern scheine wieder anzusteigen, zu überwinden gelte es noch die häufige Abwendung in der älteren Jugend.
Mehr als fünfzig Chöre traten in 14 unterschiedlichen Katergorien an, um ihre Leistung von einer fachkundigen Jury beurteilen zu lassen und vielleicht auch so gut zu sein, dass eine Weiterleitung zum Deutschen Chorwettbewerb winkt. Mindestens elf Chören aus Nordrhein-Westfalen ist dies gelungen. Sie können zwischen dem 24. Mai 2014 und dem 1. Juni 2014 am 9. Chorwettbewerb in Weimar teilnehmen. Zwei weitere Chöre werden optional weitergeleitet. Das bedeutet, dass der Hauptausschuss des Deutschen Chorwettbewerbs über die Zulassung beschließen wird.
Die Stadt Dortmund war durch "Klangvokal" und dessen Direktor Torsten Mosgraber als Kooperationspartner des Landesmusikrats NRW mit dem 9. Landes-Chorwettbewerb verbunden und zeigte sich von ihrer besten Kulturseite. Die Sängerinnen und Sänger nahmen diese gerne an. Am Samstag lockte das Wetter nach den Wertungen in die Innenstadt und ein Jazzchor gab ein spontanes Konzert in der Fußgängerzone der Brückstraße.
Sowohl Samstag als auch Sonntag luden Preisträgerkonzerte die Dortmunder und die angereisten Chöre in das Konzerthaus. Dass diese der Einladung in großen Scharen folgten, sorgte zusammen mit der ebenso launigen wie souveränen Moderation von Daniel Finkernagel für eine begeisternde Atmosphäre der Konzerte.
Vorsitzender des Wettbewerbsausschusses war Fritz ter Wey, Projektleiter Michael Bender. Gefördert wurde die Veranstaltung des Landesmusikrats NRW durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und die Stadt Dortmund.
Fotos: Der Mädchenchor am Kölner Dom, Juryvorsitzender Bernhard van Almsick und Chorleiter Oliver Sperling am 12. Oktober 2013 in der Musikschule Dortmund. Melanie Howard-Friedland und der Bürener Kinder und Jugendchor im Konzerthaus Dortmund. Chorleiter Jan-Hendrik Herrmann, Juryvorsitzender Martin te Laak und der Jazzchor der Universität Bonn am 13. Oktober im Orchesterzentrum Dortmund. Fotos: LMR NRW