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Erfolgreicher NRW-Tag in Hamm

Klänge aus dem ganzen Land auf zwei Bühnen des Landesmusikrats NRW

Trotz Polizei- und Bundeswehr-Kordon vor der Hauptbühne des Landesmusikrats fanden Hunderte von Festbesuchern aus ganz Nordrhein-Westfalen den Weg. Die gefürchteten Gewitter blieben aus, die Stürme wehten um Hamm drum herum, und die meisten Besucher fanden auch durch die Tücken des Verkehrsaufkommens hindurch. Der Landesmusikrat stellte auf einer Bühne Jazz-Bigbands, Blasorchester, Spielleutekorps, Vokal-Ensembles, Rockbands und Musikschul-Ensembles vor. Auch die Philharmonie Südwestfalen gab auf der Bühne ein Freiluft-Gastspiel.

Peter Herbolzheimer bot seine European Jazz Academy auf und zeigte, dass eine Big Band von einer europäischen Zusammenarbeit und einer generationenübergreifenden Besetzung sehr profitieren kann: Die Musiker sind zwischen 18 und 81 Jahre alt und jeder scheint seine Nachbarn in besonderer Weise zu befeuern. Aber auch die OWL Bigband und die Big Bandits mit Bianca Körner als Vokalsolistin zeigten sich als hochklassige Big Bands. Und für den Jazz-Höhepunkt sorgte wieder das Jugendjazzorchester NRW unter der Leitung von Stefan Pfeifer und Michael Villmow.

Besondere Gäste auf der Landesmusikratsbühne waren zwei Minister der Landesregierung: Armin Laschet und Christa Thoben gaben Moderator Walter Lindenbaum (Landesmusikrat) amüsiert Auskunft über ihre Initiativen zur Herausforderung durch den demographischen Wandel und zum bürgerschaftlichen Engagement.

Viele Hammer hörten vermutlich erstmals ein Spielleutekorps. Es war das Landesspielleutekorps des Volksmusikerbunds NRW, ein Auswahlorchester der Musikvereine, das in sein Repertoire zwischen Marsch und sinfonisch angelegter Spielmannsmusik einführte. Auch das Jugendmusikkorps Avenwedde lud in Repertoires der Musikvereine ein, das zu einem guten Teil von Filmmusik geprägt ist.

Auf der zweiten Bühne, einer Chorbühne, konnte man etliche Chöre des Chorverbands NRW erleben: Den Shantychor „Blaue Jungs“ aus Wuppertal, der Showchor des Show-Ensembles „Piano! Forte!“, „Cantate 86“ aus Hamm, „Pica Pau“, „The Believers“, der Männergesangverein Drensteinfurt, „Die Chorleriker“, der Shantychor Herten, der Männerchor Quirrenbach 1906, der Grevener Kinderchor „Die Ohrwürmer“ und das Ensemble „Salto Vocale“ aus Wuppertal. Höhepunkt war der Chor der Universität Düsseldorf, der unter Leitung von Silke Löhr zu einer musikalisch-slawischen und -britischen Reise einlud.

Auch zwei Kindermusicals, „Der kleine Tag“ von der Musikschule Hamm und „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von der Musikschule Bochholt-Isselburg-Rhede, bestachen durch ihre vielen jungen Darsteller, die eine sehr lebendige Darstellungsweise an den Tag legten und mit Kostümen aufwarteten, an denen Heerscharen von Freiwilligen gearbeitet haben müssen. Aus Köln kamen mehrere Ensembles der Musikschule von St. Rochus, Bickendorf, und zeigten unter der Gesamtleitung von Norbert Krämer eine erstaunliche und sichere stilistische Vielfalt.

„Knapp Daneben“, eine bläserhaltige Rockband aus Wuppertal, ließ die Füße der Besucher mit Rock- und Souloldies zucken, und zum harten Gitarrenrock bliesen dann am Samstagabend zwei Bands: „B11“ und „FiveX“ schafften es, den durch die vorherige Umbaupause fast geleerten Platz wieder mit Fans zu füllen.

Nicht alle Auftritte waren von langer Hand vorbereitet: Während die Chorbühne bereits vor Klängen vibrierte, meldete sich der Betreiber eines Dönerverkaufs gegenüber der Bühne und fragte, ob nicht das anatolische Ensemble seiner Töchter auftreten könnte. Die Bühne war bald befreit und die sieben Kinder sangen und tanzten mit fliegenden Gewändern, dass abrückende Publikum sogleich wieder kehrt machte.

WDR3, Kulturpartner des Landesmusikrats, zeichnete viele der Auftritte auf und brachte Ausschnitte sowie eine Live-Übertragung vom Konzert des Jugendjazzorchesters am Sonntag Abend. Die Projektleitung der beiden vom LMR bespielten Bühnen hatte Eva Luise Roth, unterstützt von Michael Bender, Felicitas Hoffmann, Samantha Bockstegen, Anna Holl. Die Präsentationen wurden vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

rvz

Foto: Peter Herbolzheimer, Minister Armin Laschet, Ministerin Christa Thoben und Walter Lindenbaum auf der Bühne des LMR NRW.
Foto: LMR NRW