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Erfolgreicher "Tag der Musik" in NRW

In ganz Deutschland erschollen Stimmen und Instrumente für den "Tag der Musik". Auf Initiative des Deutschen Musikrats und des Vereins "Tag der Musik" kamen am Wochenende quer und längs durch die Länder Ensembles, Orchester, Chöre und Bands zusammen, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig Musik für unsere Gesellschaft und Kultur ist.

In NRW fanden über 120 Veranstaltungen statt, die sich den "Tag der Musik" zum Motto gaben und über die der Landesmusikrat NRW in einem Werbefolder informierte. Von Bonn und Aachen bis Paderborn und Gütersloh besuchten Musikfreunde Konzerte, Workshops und Festivals. Nicht durchgehend spielte das Wetter mit. Dass gerade Open-Air-Konzerte in dieser Hinsicht ihre Tücken haben, stellten die Chöre und Musikgruppen fest, die sich am Sonntag am Koppelteich in Kamen für ein gemeinsames Konzert zusammenfanden. Immerhin trotzte eine große Besucherzahl dem Regen.

Der "Sängerbund 1858" und sein Chorleiter Reinhard Mank nahmen die Herausforderung gerne an. Mit Filmmelodien deutscher Kinohits begeisterten sie das Publikum. Die "Sangesfreunde" hingegen boten einen Mix aus Schlagern der 1920er Jahre, Opern und geistlicher Musik. Der 35-köpfige Männerchor genoss vor allem den Austausch mit den anderen Chören, wie die WAZ berichtete, so hielt es auch der Frauenchor "Einigkeit": "Für größere Konzerte schließt man sich natürlich gerne mit anderen Chören zusammen", sagte Sängerin Jutta Mund. Außerdem könne man hier gut die Konkurrenz beobachten.

Mit dem Lied "Froh in den Tag hinein" präsentierten die fröhlichen Sängerinnen ihr Lebensmotto und trotzten gelegentlichen Regenschauern. Bewaffnet mit Regenschirmen hörten die Besucher auch dem Quartett-Verein "Frohsinn" aus Kamen-Heeren zu, vor allem dessen Schlager "Du kannst nicht immer 17 sein". Für die Kamener Musikgruppen war der "Tag der Musik" ein Erfolg, so befand Organisator Peter Blasey.

Im Schwelmer Jugendzentrum war es nicht nass, vielmehr brannte die Luft, wie die WAZ festhielt: Beim dortigen Rock- und Pop-Festival heizten sieben Bands ihr Publikum an und ein Brötchen im Ofen sich auf. Letzteres sorgte für einen Besuch der Feuerwehr, die für das Brötchen allerdings nichts mehr tun konnte. Die Bands FearLESS, The Last Sense und Maybe Reliable, die im Zuge des Musikschul-Rockband-Projekts unter der Leitung von Sven Vilhelmsson entstanden, "The Rockguitar Heroes" von Detlef Wiedenhaup sowie die Gastbands Bat Jane & The Cavemen und Semikolon traten an diesen Abend auf die Bühne. Als Sound der neuen Generation angekündigt, konnten die Bands mit ihrer Musik überzeugen. Die jungen Musiker spielten Coversong oder selbst geschriebene Stücke. Auch wenn manche noch ein wenig schüchtern auf der Bühne standen, war ihr handwerkliches Geschick auf den Instrumenten bereits jetzt ausgezeichnet. Was sie in einem Jahr unter der Anleitung von Sven Vilhelmsson eingeübt hatten, war hörenswert.

Musik erklang am Samstagmorgen auch in der Ratinger Fußgängerzone. Passanten blieben neugierig stehen und lauschten dem ungewöhnlichen Konzert vor dem Kaufhaus Aufterbeck. Dort spielten das Jugendblasorchester der Musikschule und das Schulorchester der Liebfrauenschule. Vor den gegenüberliegenden Geschäften und der Eisdiele standen bald so viele Zuschauer, dass auf dem Gehweg kaum noch ein Durchkommen war. "Wir wollen die Musik mit diesem Konzert stärker in die öffentliche Wahrnehmung rücken", sagte Musikschulleiter Paul Sevenich der Rheinischen Post. Das Programm war bunt gemischt von Popsongs bis zu klassischer Musik. Einige Lieder spielten Musik- und Liebfrauenschule gemeinsam, einige getrennt.

Auch die Kirchen feierten den Tag der Musik mit musikalischen Gottesdiensten. Neue Geistliche Lieder und Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart gaben in der katholischen Suitbertuskirche von Ratingen das Keyboardorchester der Musikschule und die Chorgemeinschaft von St. Peter und Paul zum Besten. In St. Jacobus, Homberg, spielte ein Cello-Quartett und in der evangelischen Kirche Lintorf war Vera Schlüter mit der Sonata für Trombone von Alan Ridout zu hören.

 

In Gladbeck bot die Musikschule am Bernskamp den ungewöhnlichen Workshop "Wir basteln ein Lied". Jugendliche mit und ohne Behinderung arbeiteten gemeinsam daran, ein Lied zu komponieren, zu arrangieren, zu texten und schließlich vorzutragen. Susanne Dietz und Musikschulleiter Eberhard Dietz, Birgit Drogies, Sabrina Hacker und Martin Greif bildeten das Dozententeam des Workshops. "Sing ein paar Töne!" hieß die Aufforderung: "Nimm Dir ein Instrument!" Als die Eltern ab dem frühen Abend ihre Kinder wieder abholten, gab es eine kleine Show. Erstmals erklang das gerade gebastelte Lied vor Publikum. Die jungen Komponisten und Instrumentalisten hatten ein passendes Song-Thema gefunden. Draußen strahlte die Juni-Sonne über dem Bernskamp und drinnen sang man: "Sommer, Sonne, Strand und Meer; Urlaub mit besonderem Flair; ich schau' aufs Wasser, liege im Sand; dann geh' ich schwimmen, kühle mich im Sand."

Unter diesen Vorzeichen soll der "Tag der Musik" auch 2010 wieder stattfinden. Der Landesmusikrat NRW zumindest wird ihn unterstützen.