Das Kulturhauptstadtjahr RUHR 2010 formulierte die Frage nach der Rolle von Kultur als Motor und als Produkt gesellschaftlicher Wandlungsprozesse. Die Folkwang Universität der Künste beteiligte sich mit einem interdisziplinären Symposium, das die Frage nach den Rahmenbedingungen für kulturelles Handeln im Ruhrgebiet und darüber hinaus stellte. Die Referate legen nun Andreas Jacob und Gordon Kampe in einem eindrucksvollen Sammelband vor.
Das Musikleben behandeln u.a. Birger Gesthuisen („Musik & Migration in Nordrhein-Westfalen“, Robert von Zahn („Heimat und ihre Weltmusik-Imaginationen in NRW“), Jan Reichow („Transkulturelle Verständigung und die Lust, sich musikalisch abzugrenzen“), Monika Woitas („Hiphop goes Ballet“), Martin Lücke („Entwicklung und Probleme der Jazz- und Popmusikszene im Ruhrgebiet“), Stefan Drees („Zur Problematik der Umwidmung urbaner Räume durch Musikprojekte am Beispiel der Eichbaumoper“), Gordon Kampe („Neue Musik als Medium gesellschaftlicher Bildung“), Matthias Schlothfeldt („Interfaces: Looking for Paradise“), Stefan Orgass („Abduktive Strukturen interkulturellen Musiklernens“).
Auch bringt der Band Beiträge aus Kunstgeschichte, Sozial- und Zeitgeschichte, Soziologie und verschiedenen kunstpädagogischen Fächern. Dabei wurde auch das Gespräch zwischen Wissenschaftlern und Künstlern aus unterschiedlichen Disziplinen geführt. Sie legten ihre Perspektive auf die Ausgangsfrage mit ihren Ausdrucksmitteln dar, welche eine beigefügte DVD dokumentiert.
Andreas Jacob, Gordon Kampe (Hrsg.): Kulturelles Handeln im transkulturellen Raum. Symposiumsbericht Kulturhauptstadt Ruhr 2010, Hildesheim: Olms, 366 Seiten plus DVD (=Folkwang Studien, Bd. 13), Buchpreis 40 Euro.